«Brunnen gehen» nennt man es, wenn man sich im Winter in einen von einem Holzofen auf angenehme 39 Grad aufgeheizten Basler Brunnen räkelt. Das nächste Mal kannst du am Mittwoch «brünnele». Wenn es denn nicht regnet.

Es hört sich etwas abenteuerlich an, aber es ist der pure Spass: In Basel werden während der kalten Jahreszeit immer wieder öffentliche Brunnen aufgeheizt, damit sich die Bevölkerung in angenehm warmem Wasser räkeln kann. Organisiert wird das Ganze vom Verband pro fontaines chaudes, der auch Brunnenheizerinnen und Brunnenheizer ausbildet – denn ja, es will gelernt sein, einen öffentlichen Brunnen zum Hot Pot zu machen.

 

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Die Wärme kommt von einem selbstgebauten Holzofen mit eingebautem Wassertank. Eine Pumpe führt das Brunnenwasser zum Ofen und wieder zurück. Das Ganze geschieht jedoch nicht elektrisch, sondern wird mechanisch mit einer Fahrradkurbel angetriebenen. Bis alles aufgebaut ist, das Holz im Ofer flackert und das Wasser die perfekte Temperatur von 39 Grad hat, sind die «Chauffeurs de fontaine» bis zu 16 Stunden am Holz spalten und Pedalen.

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Hast du Lust auf einen aussergewöhnlichen Badespass? Dann pack deine Badehose ein und komm an den jeweils spontan angekündigten Events vorbei. Informiert wirst du über den Newsletter von pro fontaines chaudes – einen fixen Terminkalender gibt es nicht. Übrigens: Hygiene wird natürlich gross geschrieben. Deshalb musst du vor dem Bad im heissen Brunnen unter die eher kühle Dusche. Hast du diese Hürde geschafft, steht deiner Entspannung nichts mehr im Wege.

  

Das nächste Brunnengehen findet am Mittwoch, 11. März, von 18 bis 23 Uhr im im Gelpke-Brunnen im Hafen von Basel statt – wenn es denn nicht regnet. Eine Brunnen-Hotline gibt unter 086 07 74 68 21 88 Auskunft über die Durchführung. Einen fixen Eintritt gibt es übrigens nicht, der Richtpreis für Erwachsene liegt bei 15 Franken.

 

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