Das Museum für Geschichte am Barfüsserplatz präsentiert bis Mitte Juni die innovativen Geschichten der heutigen Life Sciences.

Die Erfindungen der chemisch-pharmazeutischen Industrie prägen nicht nur in vielfältiger Weise unseren Alltag, sondern sind aus der Historie unserer Stadt am Rheinknie kaum mehr wegzudenken. Unser Leben ohne Arzneimitteln, Kosmetika, Pestizide und Kunststoffe könnten wir uns kaum noch vorstellen.

Das Museum für Geschichte – eines der drei Häuser, die unter der Dachmarke Historisches Museum Basel (HMB) versammelt sind – zeigt uns einen spannenden und zugänglichen Blick auf ausgewählte Erfindungen, die unser aller Leben nachhaltig geprägt haben und immer noch prägen. In der Ausstellung «Wirk.Stoffe. Chemisch-pharmazeutische Innovationsgeschichten» werden uns in einem Parcours die diversen Entstehungsgeschichten dieser Innovationen nähergebracht. Unterschiedliche Vermittlungsformate wie Filme, Interviews mit aktuellen Mitarbeitenden der Pharmaindustrie in Basel, aber auch Versuchsanordnungen, die zum Mitmachen angelegt sind, erzeugen ein spannendes Vermittlungskonzept – das in die vielleicht anfangs trockene und abstrakt wirkende Historie der chemisch-pharmazeutischen Prozesse Kinder wie ältere Menschen eintauchen lässt. Anhand verschiedener Stationen wird in der Ausstellung erklärt, wie nicht mehr wegzudenkende Stoffe wie Penicillin oder Araldit teilweise mittels durchdachter Planung, andererseits durch «scheinbare» Zufälle entstanden sind.

Wer schon einmal den Weg in diese atemberaubende Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert gefunden hat, der sollte es nicht verpassen, sich eingehend der Sammlung zu widmen. Hier befinden sich zahlreiche Schätze der Kulturgeschichte Basels – leider oftmals vielen bis anhin viel zu wenig bekannt. Aber seien wir mal gespannt, mit der neu besetzten Direktion sowie der neu geschaffenen Positionen der Kuratorin für Basler Geschichte und des Konservators für Zeitgeschichte werden wir in Zukunft noch zahlreiche, innovative Präsentation zur Basler Zeitgeschichte erleben dürfen. Auf unterschiedlichen Ebenen des Hauses befinden sich bereits heute Schätze, wie der Basler Totentanz der Münsterschatz oder aber auch – einer meiner liebsten Bereiche – das Kabinett des Staunens / die Wunderwelt der Kunstkammer, aus dem Amerbacher Kabinett stammend. Ein kreisförmiger Raum, in welchem sich zahlreiche Preziosen aus dem Mittelalter befinden, und der mein Atem immer wieder stocken lässt und Hühnerhaut evoziert. Ein Besuch des Museums für Geschichte lohnt sich immer wieder – sei's wegen einer Sonderausstellung, aber auch, wenn du schon immer mehr über die Basler Zünfte oder die Trophäen aus der Burgunderbeute erfahren wolltest – und dies inmitten der Basler Altstadt.

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