Villa Honeywood
Zuhause zwischen den Weltmeeren. Die liebevoll geführten Fünf-Sterne-Gästehäuser des Baslers Daniel Schäffler in Kapstadt.

Wir schreiben das Jahr 2004. Im Januar desselben ereignete sich ein Telefonat, das ungeahnte Folgen haben sollte. Es hätte sich eigentlich auch um einen Krimi handeln können:

«Agent D., wo befinden Sie sich zurzeit?»

«Auf Mauritius, ich erhole mich gerade.»

«Gehen Sie danach nach Kapstadt, dort wartet ein Auftrag auf Sie!»

Genau genommen sprach Trudi am Telefon mit Daniel zwar nicht von einem Auftrag, sondern davon, dass es in Kapstadt wunderschön sei und es ihm sicher sehr gefallen würde. Wieso auch nicht, dachte sich Daniel, weit ist es ja nicht. Und wenn ihm dies eine ehemalige Kundin aus seiner Zeit im Uhren- und Schmuckbusiness sagte, welche danach zur guten Freundin wurde, dann wird es auch so sein! Trudi ist vor kurzem leider gestorben, hätte wohl aber niemals geahnt, was für einen wahrlich lebensveränderten Tipp sie ihm gegeben hatte!

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Fünf Tage dauerte Daniels erster Besuch in Kapstadt. Am zweitletzten Tag geschah das Wegweisende: Er sah die Bilder dieses speziellen Hauses bei einem Broker im Schaufenster. Die Besichtigung fand dann um 9 Uhr morgens am letzten Tag seiner Reise statt – und um 11 Uhr schrieb er dem Broker bereits eine Option, ehe er abends zurück nach Basel flog. Zuhause angekommen, rief er seinen Zwillingsbruder Marco an, welcher ein eigenes Baugeschäft führte, und sagte ihm: «Marco, du bist nach Kapstadt eingeladen, du musst ein Haus beurteilen.» Drei Wochen später sassen sie bereits wieder im Flieger nach Südafrika.

«Ja, das war mir ein Projekt!»

Ein halbes Jahr später packte Daniel Sack und Pack und düste erneut ans Kap der guten Hoffnung. Es war nun seins! Jenes Haus, welches ihn durchs Schaufenster bezirzte! Ganze 14 Monate benötigte er, um es um- und auszubauen und auf den jetzigen Fünf-Sterne-Standard zu bringen. Eine Meisterleistung, wenn man die Vorher/Nacher-Bilder sieht! «Ja, das war mir ein Projekt!», sagt mir Daniel mit leuchtenden Augen und fährt fort: «Ich bin stolz auf das Ergebnis und gleichzeitig froh, ist mir das vor 15 Jahren passiert. Heute hätte es rein energietechnisch wohl viel länger gedauert.»

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Die grosszügig mit viel Umschwung gestaltete Villa Honeywood thront wie ein Bijoux etwas ausserhalb von Kapstadt, in der Nähe von Constantia, dem ältesten Weinanbaugebiet Südafrikas. Der Strand liegt einen Spaziergang entfernt und zum Kap gelangt man in 30 Minuten. Die Ausgangslage offenbart eine grossartige Aussicht auf die False Bay und die Hottentos Holland Mountain Bergkette. Ob Wanderer, Golfer oder Müssiggänger: Durch die gute Lage ist für jeden etwas dabei. Letzterer muss sich auch nicht gross bewegen, findet er sämtliche Annehmlichkeiten, wie ein beheizter Pool und vieles mehr, welche ein Fünf-Sterne-Haus ausmachen, in der Villa Honeywood. Mit viel Liebe und einem unglaublichen Sinn für Details hat Daniel die drei Themensuiten ausgebaut und eingerichtet. Ein gemeinsamer Freund meinte einmal: «Ich sage dir, in Sachen Details ist Daniel nicht zu überbieten! Ich war mal dort und der Kaffee wird morgens mit dem handgeschriebenen Wetterbericht des Tages serviert». Für Daniel, welcher selber sehr gerne kocht und gut isst, versteht sich auch eine exzellente Küche von selbst.

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Die Villa Honeywood hat jüngst einen kleinen Bruder erhalten. Das «Beachhouse not at the beach» ist die zweite Adresse, welche Daniel umgebaut und -gestaltet hat. Es verfügt über drei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, einer voll ausgestatteten Küche, ein grosszügiges Wohnzimmer, einen kleinen Pool und eine unglaubliche Aussicht auf den Strand von Glencairn, Simonstown und die Berge. Die Selbstverpflegungsunterkunft befindet sich fünf Fahrminuten von der Villa Honeywood entfernt.

«Die notorische Unpünktlichkeit und etwas lasche Handhabung in geschäftlichen Dingen haben mir zu Beginn Mühe bereitet und einige graue Haare beschert.»

«Daniel, du bist bereits seit 15 Jahren dort, was gefällt dir besonders und was weniger?», möchte ich wissen. «Mir gefällt die unglaublich schöne Natur, der Wein und das gute Essen. Ganz wichtig: die etwas andere Freiheit. Die Kap-Insel, wo ich mich befinde, liegt am Indischen Ozean und nur ein paar Minuten entfernt triffst du schon auf den Atlantik!» Allerdings hatte Daniel auch mit gewissen Eigenheiten der einheimischen Geschäftsleute zu kämpfen: «Die notorische Unpünktlichkeit und etwas lasche Handhabung in geschäftlichen Dingen haben mir zu Beginn Mühe bereitet und einige graue Haare beschert», lacht Daniel.

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Natürlich möchte ich auch wissen, wie es um die Apartheid und den Rassismus steht? «Rassismus ist leider immer noch ein Thema. Nur ist sie meiner Meinung nach heute bald umgekehrt, da viele junge Weisse seit des 2001 definierten BEE (Black-Economic-Empowerment)-Gesetzes fast keine Chance mehr haben auf dem Arbeitsmarkt.»

«Ich vermisse meine langen Nächte, als ich durch die Strassen Basels zog und so viele verschiedene Menschen und Kulturen kennen lernte!»

«Wie oft pro Jahr kommst du nach Basel, wie lange bleibst du in der Regel und was vermisst du am meisten?», frage ich Daniel. «In der Regel komme ich zweimal jährlich für circa drei Wochen. Um ehrlich zu sein – ich vermisse meine langen Nächte, als ich durch die Strassen Basels zog und so viele verschiedene Menschen und Kulturen kennen lernte! Für das bin ich allerdings jetzt bald auch schon zu alt ... also für die langen Nächte ... also meistens!», lacht Daniel.

«Was kannst du denjenigen, welche ebenfalls mit Auswanderungsideen spielen mit auf den Weg geben?», möchte ich abschliessend wissen. Er antwortet mir direkt: «Es lohnt sich, einen vernünftigen Finanzplan erstellen zu können und die Sprache des jeweiligen Landes wenigstens verbal zu verstehen. Genügend Geduld zu kultivieren und die Erwartungen nicht an unserem Schweizer Standard zu messen.»

Herzlichen Dank Daniel! Und ja, wir möchten sofort ans Kap kommen!

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