Jedes Jahr aufs Neue mutieren wir zu Weihnachten und Neujahr zu wunderlichen Bastel- und Schreibhandwerkern. Dann werden sogar digital natives plötzlich analog sentimental, nehmen Stift und Blatt zur Hand und schreiben ihre Glückwünsche auf eine gebastelte oder zumindest mit Musse ausgesuchte Karte, um sie Verwandten und Freunden zu schicken. Die Beziehungspflege per Post scheint in der Weihnachtszeit Hochkonjunktur zu haben, das geschriebene Wort und die selbst gebastelte Karte werden zu ihrem Instrument. Die Botschaft ist durchweg positiv – zugespitzt könnte man sagen: je negativer das Jahr, desto positiver die Worte zum Jahresende.

© Museum der Kulturen Basel

Hunderte Karten aus 200 Jahren

Das geschriebene Wort hat also nach wie vor grosses Gewicht. Das nimmt das Museum der Kulturen zum Anlass, in seiner Weihnachtsausstellung «Frohe Festtage!» rund 350 Exemplare an Weihnachts- oder Neujahrskarten zu präsentieren. Aus den letzten 200 Jahren, womit die Ausstellung auch zu einer Reise durch die Zeit wird. Was schrieb ein junger Mann im Jahr 1820 an seine Eltern? Oder eine junge Dame Ende der 50er an ihre Gotte? Und wie sahen die Neujahrskarten in anderen Ländern aus? Exponate aus China, Iran, Israel oder Japan zeigen, dass die Motive zwar den lokalen und religiösen Gepflogenheiten angepasst wurden, aber dennoch Gemeinsamkeiten aufweisen.

© Museum der Kulturen Basel, Omar Lemke

© Museum der Kulturen Basel

Optimismus ist genau das, was wir jetzt brauchen

Universelle Botschaften, die durchwegs positiv und wohlwollend sind. Genau das brauchen wir in dieser Jahreszeit. So wirkt bereits der Gang durch die Ausstellung wie Balsam für die Seele. Aber auch motivierend, den Stift sofort in die Hand zu nehmen und ein paar Zeilen zu schreiben. Auf Papier wohlgemerkt.

Frohe Festtage! – Weihnachts- und Neujahrskarten

Museum der Kulturen

Vom 18. November 2022 bis 8. Januar 2023

Münsterplatz 20

mkb.ch

Entdecke das Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops und Schauwerkstatt.

© Museum der Kulturen Basel, Omar Lemke