Am Donnerstag, 27. Februar, zeigt die Carambolage Bar das berührende Sozialdrama «Capernaum». Der Film aus dem Jahr 2018 wurde an den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert. Nach dem Film wird diskutiert.

Zain ist etwa zwölf – genau weiss man das nicht, denn er hat keine Papiere – und syrischer Flüchtling. Er steht vor Gericht. Bereits zum zweiten Mal. Doch heute ist er nicht der Angeklagte, sondern der Kläger. Er will, dass seine Eltern eingesperrt werden. Weil sie ihn auf die Welt gebracht haben.

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In «Capernaum – Stadt der Hoffnung» gibt die Libanesische Regisseurin Nadine Labaki Einblick in die tragischen Schicksale unserer Zeit. Armut, Korruption, Kriminalität, Strassenkinder, die keinen Zugang zu Bildung haben und am Existenzminimum ohne jede Perspektive auf eine Verbesserung ihrer Lage leben. Die Anzahl nicht registrierter Kinder ist durch die Flüchtlingskrise massiv gestiegen. Auf diese tragischen Schicksale macht Nadine Labaki mit ihrem Sozialdrama aufmerksam.

Der Film, der im Mai 2018 Premiere am Filmfestival von Cannes feierte, wurde mit Standing Ovations und dem Preis der Jury honoriert. Weitere Auszeichnungen und eine Oscar-Nominierung folgten. Dabei sind fast alle Schauspieler Laien. Manche spielen sogar mehr oder weniger sich selbst – allen voran der Hauptdarsteller Zain, der auch im wahren Leben so heisst. Allerdings hat sich Zains Leben unterdessen massiv verbessert: Er lebt mit seiner Familie in Norwegen und besucht erstmals in seinem Leben die Schule.  

Die Carambolage Bar zeigt den Film anlässlich der Filmreihe «Widerstand von geflüchteten Menschen und Migrant*innen». Du darfst dich also im Anschluss mit verheulten Augen durch die Info-Tische wühlen und mit anderen Besucherinnen und Besuchern über das Elend diskutieren.

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