Gross- oder Kleinbasel: Wer überzeugt mit Highlights am Rheinufer? Die Grossbasler Seite setzt heute zum Gegenkampf an!

Ganz ehrlich, einer meiner ersten Gedanken war: Ab über die Brücke (dafür wurden sie wohl gebaut …), um möglichst schnell auf die sonnige Kleinbasler Seite zu gelangen! Die Highlights am Grossbasler Rheinufer scheinen aufs Erste wirklich nicht wahnsinnig berauschend. Aufs Erste … Zeit, diesem Klischee auf die Spur zu gehen – schliesslich meldet sich diese Woche auch der Sommer endlich wieder zurück. 

Wir starten heute bei der Dreiländerbrücke (jä, liegt offiziell nicht mehr in Basel!). Ein Ausflug hierhin lohnt sich vor allem joggend am Wochenende; vorbei am Schwanen-Strand in der Nähe des Wildwasserparks Parc des eaux vives und den (stinkenden) Novartis-Zelten.
Die Bademöglichkeiten beim neuen Rheinuferweg sind vielleicht nicht so lauschig und einladend, dafür meist nicht so gut besucht, wie die populären Spots auf der Kleinbasler Seite.

Wer noch nie im roots war: Im alten Rhypark vereinen sich zeitgemässe Zutaten mit traditionellen Ansätzen. Das Resultat: Küche auf Spitzenniveau in einer ungezwungenen Atmosphäre, und mit riesiger Terrasse!

Gross, grösser, grossartig!
Auch wenn die Auswahl an Buvetten auf dieser Seite des Rheins alles andere als gross ist: Saint Louis ist grossartig! Die Tranches, die Fischknusperli, das Cidre, der Blick auf die Matrosen und Kreuzfahrtschiffe … Wer vom Fernträumen müde wird, legt sich einfach ins Gras. Schliesslich liegt der St. Johanns-Park (fast) am Rhein! Was sagst du dazu, Kleinbasel?

Next stop: Nicht-mehr-aufstehen-wollen-Gefahr! Oh, my Rhybeli! Wie sehr wirst du im Winter vermisst, und im Sommer vergöttert! In unseren Augen gibt es in Basel kaum einen anderen Ort, der die Gemütlichkeit und das Spiessbürgertum der Stadt auf eine derart charmante Weise vereint wie das Rhybadhysli Santihans. Es wird gesonnt, gebadet, gemötzelt, geflirtet, gelacht, genossen. Am Kiosk kriegst du dein Waldfest oder den Randen-Feta-Salat manchmal gar von der schönen Anna Rossinelli oder ihren Bandkollegen serviert.

Lust auf ein Bier (im Rhybeli wird kein Alkohol ausgeschenkt)? Let’s cargo! Ein Klassiker, der oft unterschätzt wird. Zum Glück! Denn egal ob Sonn- oder Montag, Regen oder Sonnenschein: In der Cargobar ist immer was los. Von Kunst bis Austern (heute Abend wieder!) gibt es hier so ziemlich alles! Nur die Getränkeauswahl ist noch cooler als das Publikum.

Wir ziehen weiter, vorbei an den wunderschönen Häuserfassaden des St. Johanns-Rheinweg. Ja, sie sind der Grund, weshalb die Aussicht von der Kleinbasler Seite aus kaum zu schlagen ist! Vor dem legendären Trois Rois wartet Der vierte König mit frischen, regionalen Gaumenfreuden auf.
So altbacken und steif das Grand Hotel Les Trois Rois für einige wirken mag: Zeig uns eine Terrasse am Rhein mit derartigem Ausblick; eine andere Bar mit mehr Klasse und offenem Cheminée? Das – und die sagenhaft gute Cashew-Mischung, die zum Cocktail serviert wirdsollte man sich auch als Nicht-Touri auf keinen Fall entgehen lassen!

Grande Fiasco
Nach der Grande Classe folgt das Grande Fiasco: Wo geht’s weiter? Wann wird es endlich möglich sein, auch auf der Grossbasler Seite durchgehend am Rhein spazieren zu können? 

Wir haben keine andere Wahl, als den Hügel zum Münster zu besteigen. Auch das eine Touristenattraktion, die wir viel zu lange verdrängt haben (die 5 Franken für den Turmbestieg sind echt gut investiertes Geld!). Auf der Pfalz stehlen Turteltauben den Selfie-Queens die Show. Wir schicken einen Abschieds-Luftkuss und ziehen Richtung Dalbeloch – Krafttankort par Excellence! Das St. Alban ist in vielerlei Hinsicht einfach unschlagbar. Der Gasthof zum Goldenen Sternen ein Klassiker gleichen Niveaus!
Etwas weiter liegt das Café bei der Papiermühle, wo es unter anderem Gasparini Glacé, hausgemachte Kuchen und einen leckeren Sonntagsbrunch gibt. Vor allem aber, neben dem Wasserrad: eine unbezahlbare Ambience! 

Als nächstes erwartet uns wohl DAS Highlight auf der Grossbasler Rheinseite. Denn wo sonst (Schiffe ausgenommen!) ist es möglich, auf (!) dem Wasser einen Apéro zu geniessen oder fein zu dinieren? Ein Stündchen im Le Rhin Bleu reicht, um schnell abzutauchen und den Kopf durchzulüften. Das Essen, der Ausblick, die Stimmung: Ferien ahoi! Vom 15. bis 22. September gibt es hier übrigens feines Fondue im Freien. Wer mag, hüpft vor oder nachher im Rheinbad ins kühle Nass.

Bei der Kraftwerkinsel / Birsköpfli endet unsere heutige Tour:
So idyllisch es hier auch sein mag, man muss es mögen, sich hier zwischen Krethi und Plethi zu sonnen. Was hingegen ebenfalls Ferienfeeling versprüht, ist die Veranda Pelicanò. Nicht nur die Burger, sondern auch die Sommer-Cocktails sind in unseren Augen einen Stopp wert – insbesondere abends, wenn sich die Sonne verabschiedet. 

Wollen auch wir mötzeln, sagen wir: Im Kleinbasel geht es definitiv mehr ab! Bleiben wir, wie das Grossbasler Rheinufer selbst, unserer sonnigen Perspektive treu, kommen wir zum Schluss: Manchmal ist nicht nur das Kleine im Versteckten fein!

Falls du den ersten Teil verpasst hast, hier siehst du, was Kleinbasel auf dem Kasten hat.