Der Räuber Hotzenplotz
Das Theater Basel sorgt weiterhin für kulturelle Lichtblicke und bringt drei Inszenierungen zur Premiere. Pro Vorstellung wurden 15 Plätze verlost – für die glücklichen Gewinner ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk.

Ein Theaterbetrieb für 15 Personen pro Vorstellung – das ist wirtschaftlich gesehen natürlich eine reine Katastrophe. Das @Theater Basel bringt dennoch drei Inszenierungen zur Premiere – «Der Räuber Hotzenplotz», «Die Zauberflöte» und «Alte Tiere Hochgestapelt» – und beschert den wenigen Besuchern damit ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Eines, dass es nicht zu kaufen gab, sondern lediglich zu gewinnen.

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Kulturhunger auf der einen Seite

Die Idee hinter dieser schönen Aktion: 15 Plätze in den Vorverkauf zu geben, so nach dem Motto «dr Schnäller isch dr Gschwinder», ist unfair – bei einer Verlosung haben dagegen alle dieselbe Chance und bekommen die Tickets erst noch geschenkt. Die einzige Bedingung, die das Theater Basel stellte, war folgende Frage, die es zu beantworten galt: «Was würde Ihnen persönlich fehlen, wenn das Theater Basel nicht mehr spielen würde?» Und die Antworten haben das gesamte Team vom Theater Basel nicht nur emotional umgehauen, sondern vor allem auch Mut gegeben, auch vor 15 Personen auf der Bühne zu stehen und für kulturelle Lichtblicke zu sorgen.

Ein paar Beispiele gefällig?

«Die Gänsehaut, die ich bekomme, wenn das Licht ausgeht, Stille im Raum einkehrt, der Vorhang sich hebt und das Schauspiel beginnt.»
«Dieses kleine, aber so wichtige Löffelchen Magie im Eintopf meines Lebens.»
«Die Möglichkeit, für ein paar Stunden in eine andere Welt einzutauchen.»
«Geistige Nahrung, die genauso wichtig ist wie physische Nahrung.»
«Die ganze Stimmung, die Dreidimensionalität von Ton, Raum, Figuren, das Kribbeln, wenn das Licht ausgeht und das Stimmen der Instrumente. Das alles kann ich als Konserve oder Livestream nicht erleben.»
«Die Grundnahrung für mein Herz und meine Seele fehlt – seit einer gefühlten Ewigkeit! Eine tolle Vorführung gibt mir Kraft und Freude. Ich leide mit allen Künstler*nnen, die im Moment nicht auf der Bühne stehen dürfen.»

Alle weiteren Antworten findest du übrigens hier. Rund 1'500 kulturhungrige Theaterfreunde haben ihre ganz persönlichen Gedanken und Sichtweisen auf das Theatererlebnis niedergeschrieben und so an der Verlosung teilgenommen. 75 davon werden nun mit einer von fünf ganz intimen Inszenierungen beschenkt, die das Theater Basel in diesen Tagen auf der Grossen Bühne und im Schauspielhaus aufführt. Unter anderem gibt die Sopranistin Regula Mühlemann ihr Debüt in der Rolle der Pamina in «Die Zauberflöte» – und dies vor gerade mal 15 Zuschauern. Ein unglaubliches Gefühl, an welches sich das auserwählte Zuschauergrüppchen, sowie der angehende Opernstar selbst, Regula Mühlemann, bestimmt noch ihr ganzes Leben lang zurückerinnern werden.

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Kulturelle Notversorgung auf der anderen Seite

Trotz den aktuellen kantonalen Corona-Massnahmen mit maximaler Zuschaueranzahl von 15 Personen Theater zu machen, das ist auch für das gesamte Ensemble und die Leitung des Theater Basel von grosser Bedeutung. Denn, um den Spielplan – Daumen drücken – bald wieder für ein grösseres Publikum aufnehmen zu können, müssen die Stücke zu Ende geprobt sein. Ansonsten fehlt das Repertoire für die kommenden Monate. Das ist die spielbetriebliche und organisatorische Sichtweise. Daneben gibt's aber auch die emotionale Sichtweise, sagt Benedikt von Peter, der Intendant des Theater Basel, und streicht dabei nochmals das enorme Echo auf die Ticketverlosung und die persönlichen Antworten heraus:

«In nur drei Tagen haben sich fast 1'500 Menschen auf unseren Aufruf gemeldet – das zeigt uns: Hier herrscht ein grosses Bedürfnis nach Kultur. Wir freuen uns, in dieser anspruchsvollen Zeit wenigstens noch eine Art ‹kulturelle Notversorgung› anbieten zu können. Auch wenn wir sehnlichst hoffen, schon bald wieder für ein grösseres Publikum spielen zu dürfen. Das ist wichtig für die kulturhungrigen Menschen, alle Künstler*innen auf und Mitarbeiter*innen hinter der Bühne.» (Benedikt von Peter, Intendant Theater Basel)

Das Theater Basel stillt einerseits den Kulturhunger des Publikums und sorgt andererseits dafür, dass das Ensemble aus Tänzern, Schauspielern, Bühnen- und Kostümbildnern auch in der jetzigen Zeit ihrer Leidenschaft nachgehen kann: auf der Bühne zu stehen und das Publikum glücklich zu machen. Und seien es auch nur 15 Leute.

Theater Basel – Wir spielen auch im Dezember weiter!

theater-basel.ch

Spielbetrieb bis 13. Dezember

Bis zum 13. Dezember, solange die Einschränkungen des Kanton Basel-Stadt gelten, spielt das Theater Basel in einem stark reduzierten Spielplan.

Spielbetrieb ab 14. Dezember (voraussichtlich)

Voraussichtlich ab dem 14. Dezember spielt das Theater wieder auf allen Bühnen für ein Publikum von 50 Personen.

Sobald die Einschränkungen durch den Kanton Basel-Stadt wieder aufgehoben werden, beginnt der Vorverkauf. Abonnent*innen haben ein Vorkaufsrecht, voraussichtlich ab dem 11. Dezember.

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Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Theater Basel» entstanden.
Theater Basel
Das Theater Basel ist das grösste Dreispartenhaus der Schweiz. Es bietet in der trinationalen Metropolregion ein gleichsam breites wie anspruchsvolles Spielprogramm in Oper, Schauspiel und Ballett, hinzu kommt das Kinder- und Jugendangebot.