Huch, wer sitzt denn da? Es sind Pilger – mitten im Bahnhofs-Getümmel! Sie erinnern uns daran, dass man manchmal aus gewohnten Strukturen ausbrechen muss, um neue Horizonte zu entdecken. Bis am 19. November kannst du dir die stillen Figuren von Johann Kralewski noch anschauen.

Hattest du auch schon mal Lust, den Rucksack zu packen, die Wanderschuhe zu schnüren und einfach loszumarschieren – mal gucken, wohin die Beine dich tragen und was der Weg mit dir macht? Pilgern ist gerade ein grosses Thema, vermutlich, weil wir Menschen uns schneller verlieren, immer erreichbar, immer online, immer präsent auf allen Kanälen, das Leben posten, kommentieren, inszenieren. Da kommt unweigerlich irgendwann der Punkt, an dem wieder die Stille wichtig wird, die uns Raum für Gedanken verschafft. Der Punkt, an dem sich das Pilgern aufdrängt – als Reise zu uns selbst.

 

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Johann Kralewski, geboren 1949 in Polen, Bildhauer und Maler, seit vielen Jahren in der Schweiz lebend, beschäftigt sich in seiner Kunst mit den aktuellen Themen und Problem des Menschen, der Gesellschaft. Zu seinen Pilgern sagt er: «Das Pilgern bildet eine Brücke zwischen dem hinterlassenen Leben mit allen Problemen und dem Neuen, Hoffnungsvollen, das noch mühsam geformt werden muss. Pilgern ist ein Aufbrechen, ist die Bereitschaft Risiken aktiv zu begegnen und vielleicht auch unter­wegs zu leiden. Pilgern kann man nur mit leichtem Gepäck und die Räume werden nur besucht, nicht besetzt. In meiner Installation geht es um Erweiterung der geistigen Freiräume, die einer Resilienz zugrunde liegen. Die Herausforderungen liegen vor uns.»

 

Gemäss dem Konzeptmerkmal einer Pilgerreise wird Kralewskis Arbeit seit Anfang 2021 an wechselnden Orten in der Schweiz und in Deutschland installiert. Bis am 19. November siehst du sie in Basel.

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