Im aktuellen Soloprogramm von Mike Müller wird abgerechnet; im Angesicht des Todes kommen sämtliche Wesenszüge des Menschen auf den Tisch, die im Alltag gerne vertuscht werden. «Erbsache: Heinzer gegen Heinzer und Heinzer» ist eine unterhaltsame One-Man-Show. Tiefgründig, niemals plump. Zu sehen vom 2. bis am 7. Mai im Fauteuil.

So lustig wie der Tod, so unterhaltsam ist für die Hinterbliebenen der Erbstreit. Nämlich ganz und gar nicht. Lediglich für die Zuschauenden hat die Szenerie etwas grotesk-komisches. Und darum ist das neue Soloprogramm von Mike Müller auch eine Komödie. Darin treten auf: Eine strenge Richterin, zwei ambitionierte Anwälte, drei verkrachte Geschwister und etliche Zeugen. Alle gespielt von Mike Müller himself. Eine typisch Müller’sche One-Man-Show also.

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Dafür hat Mike Müller im Vorfeld viel recherchiert, war zu Besuch bei Gericht, hat mit Anwälten diskutiert, mit Erben gesprochen. Er selbst hat mit dem Thema zwar noch keine Erfahrung, seine Figuren sind fiktiv. Dennoch zeigen sie eindrücklich, wie sich im Angesicht des Todes Frustration, Gier und Eifersucht als wahre Wesenszüge des Menschen zeigen. Wenn’s ums Erbe geht, versteht man keinen Spass. Hier wird abgerechnet.

Für den Zuschauenden ist dieses Drama spannend und höchst unterhaltsam mitanzusehen. Auch Dank Müllers Humor, der intelligent ist, treffsicher, nie aber plump daherkommt. Schnell wird klar; Erben ist sehr viel komplexer als man denkt. Und das eigentlich schwere Erbe ist die Familie.