Elizabeth Peton, Isa Genzken, 1980, 2010
Bis am 2. Januar zeigt die Fondation Beyeler in «Close Up» Werke von neun Künstlerinnen – Frauen, die bis heute zum Teil nur selten Erwähnung finden, weil die Kunstgeschichte über weite Strecken sehr männlich dominiert ist. Die Ausstellung ist aber nicht nur wichtig, sondern auch überaus spannend und absolut sehenswert.

Kennst du Alice Neel, Berthe Morisot oder Marlene Dumas? Ich kannte sie nicht - bis ich ihre Werke in der aktuellen Ausstellung der Fondation Beyeler entdeckte. Die Ausstellung «Close Up» fokussiert insgesamt neun Künstlerinnen – darunter auch bekannte Frauen wie Frida Kahlo oder Cindy Sherman – die seit 1870 eine wichtige Rolle in der Kunstgeschichte spielen, auch wenn sie eben selten in den Fokus gerückt werden, aus unterschiedlichen Gründen.

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Umso wichtiger ist diese Ausstellung, die zeigt, dass es in der von Männern dominierten Szene auch immer wieder Frauen gab, die sich nicht unterkriegen liessen und ihren Traum, ihr inneres Bedürfnis Kunst zu schaffen, lebten. Auch wenn sie lange Zeit an Kunstakademien nicht zugelassen waren, mit Vorurteilen und finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten und sich neben Haushalt und Kindern immer wieder Zeit für ihre Kunst stehlen mussten. Auch wenn sie zu Lebzeiten kaum ein Bild verkaufen konnten.

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Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Darstellung von Menschen, auf Porträts und Selbstporträts der Künstlerinnen und ihrem Blick auf die Welt. In der Zusammenschau lässt sich erleben, wie sich der Blick der Künstlerinnen auf ihr Gegenüber zwischen 1870 und heute wandelt und was ihn auszeichnet. Parallel zu der Ausstellung sind spannende kurze Filme entstanden, in denen neun Schauspielerinnen über die Künstlerinnen sprechen.

 

«Close Up» zeigt Werke von Frida Kahlo, Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman und Elizabeth Peyton. Die Ausstellung ist noch bis am 2. Januar in der Fondation Beyeler zu sehen.