Die grosse Bühne ist zu, das Schauspielhaus auch – das Theater Basel muss improvisieren. Mit der «Klassikermaschine» bringt es nun alle zwei Monate einen anderen einstündigen Klassiker auf die Pop-up-Bühne im Foyer. Los geht’s mit Don Karlos.

Ein Pop-up ist ein kleines Fenster, das sich über das eigentliche Browserfenster auf dem Bildschirm legt. Meistens ist es Werbung, sprich: nervt, wegklicken. Unser Virus nervt auch. Doch leider scheint es eine längerfristige Strategie zu verfolgen, wegklicken unmöglich. Draus folgt: Wir brauchen vorübergehende Pop-up-Konzepte, die uns ein kulturelles Leben ermöglichen. Kreative, witzige, unterhaltsame. Damit wir die Freude am Leben und an unserer Stadt nicht verlieren. 

 

Das Theater Basel geht mit gutem Beispiel voran. «Klassikermaschine» nennt es das neue Format, das im Foyer des Theaters alle zwei Monate einen anderen Klassiker zum Besten gibt. Als Solo, auf einer eigens dafür entworfenen kleinen Bühne. Eine Stunde dauert der Spuk jeweils, der dir dein Wissen zum klassischen Kanon mal wieder etwas auffrischt. Hamlet, Othello, Medea und so – weisch no?

 

Der Anfang macht nun Friedrich Schillers «Don Karlos». Schauspieler Fabian Dämmich erzählt das Stück als eine Coming-of-age Story. Der Eintritt kostet dich 20 Franken. Also; nix wie hin ins Pop-up-Theater – Allgemeinbildende Unterhaltung im kleinen Rahmen geniessen. Solange die grosse Bühne noch geschlossen und Kultur nur in homöopathischen Dosen erlaubt ist. 

 

Don Karlos läuft noch am 25. und am 30. November um 19.30 Uhr.

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