Kennst du Sven Garrecht? Ich auch nicht. Weil ich in der Kabarett- und Kleinkunstszene nicht so bewandert bin und weil ich auch das Oltner Kabaret-Casting nicht kenne. Das hat er vergangenes Jahr nämlich gewonnen. Sprich: 10'000 Stutz für ein einjähriges Coaching und zur Erarbeitung eines abendfüllenden Programms. Dieses Programm steht jetzt und trägt den vielversprechenden Titel «Wenn nicht jetzt, wo sonst?».

Aber eigentlich ist Sven, der aus Seligenstadt (Hessen) kommt, Musiklehrer. Er unterrichtet Saxophon, Klavier und Klarinette. Daran erkennst du: Der Mann ist überdurchschnittlich musikalisch. Doch nicht nur deshalb hat er diesen Preis in Olten gewonnen, sondern auch, weil er äusserst wortgewandt, pointiert und witzig ist. Er sitzt scheinbar tiefenentspannt mit Käppi auf dem Kopf am Klavier und wickelt das Publikum teils singend, teils sprechend um den Finger. 

Er sinniert über Zeit und Geld, über die Trennungen und Hashtags, er singt über Weiberhelden, Parkbussen und digitale Kommunikation. Seine Songs sind so poppig, dass sie dazu verleiten, gedankenverloren mit den Hüften zu wippen – dabei sollte man doch wirklich besser den klugen Texten folgen! Jedenfalls: Ich hab’ mir ja jetzt alles reingezogen, was es von Sven Garrecht im Netz gibt und mir den Montag, 14. September, markiert. Fett. Ich denke, es lohnt sich, den jungen Mann live zu hören. 

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