Im Jahr 2015 wurde das Familienunternehmen Amriza von der Naturheilpraktikerin Jenny Stuber und dem Umweltingenieur für biologische Landwirtschaft Reto Gabriel gegründet. Seit zwei Jahren sind nun auch Kevin und Olivia Stuber in das Projekt involviert. Im Zentrum des Landwirtschaftsbetriebs stehen der Kräuteranbau sowie die alchemistische Verarbeitung von Pflanzen.

Zu ihrem vielseitigen Sortiment gehören Naturkosmetikprodukte aus der Destille wie Shampoos, Duschmittel, Körperlotionen, Badeessenzen und Handseifen, aber auch Hydrolate, Tinkturen und bald ätherische Öle. Zudem bieten sie frische und getrocknete Kräuter, Gemüse und Obst an, die sie alle selber anbauen.

1200xnull

Welche Rohstoffe werden bei Amriza für die Herstellung der Produkte verwendet?

Jenny Stuber: Zurzeit verarbeiten wir vor allem Brennnessel, Schachtelhalm, Rosmarin, Salbei, Melisse und Verveine zu unseren Naturkosmetikprodukten. Des Weiteren bauen wir Kräuter wie Lavendel, verschiedene Minzarten, Oregano, Thymian, Basilikum, Rosen- und Goldmelisse, Korn- und Ringelblumen sowie weitere Kulturen für Pflanzenauszüge und Teemischungen an. Vom Anbau der Kräuter bis zur Produktion im Labor machen wir alles selbst. 

Welche Neuerungen sollen im Rahmen des Projekts zur regionalen Entwicklung «Genuss aus Stadt und Land» (PRE) durchgeführt werden?

Jenny Stuber: Besonders bei unseren Naturkosmetikprodukten besteht eine grosse Nachfrage, die wir mit unserer bisherigen Destillerie kaum decken können. Wir lassen nun eine mobile, klimafreundliche Wasserdampfdestillerie ganz nach unseren Wünschen bauen, mit der wir weiterhin die Destillation als Handwerk betreiben können. Mit der neuen Destillerie werden wir ab diesem Herbst Hydrolate und ätherische Öle aus Pflanzen von unseren Feldern herstellen sowie eine Lohndestillerie betreiben. Zudem ist die Anschaffung einer Laborspülmaschine in unserem Hoflabor Teil des PRE. Diese ist bereits im Einsatz und führt zu effizienteren Arbeitsschritten während der Produktion und ermöglicht uns ein Depotsystem unserer Naturkosmetikverpackungen. 

Ist auch etwas im Bereich der Vermittlung geplant?

Jenny Stuber: Ja, im Rahmen des Sensibilisierungsauftrags des PRE planen wir verschiedene Workshopangebote und Lerntage für Schulen in den Bereichen Kräuteranbau, Wasserdampfdestillation, ätherische Öle und Naturkosmetik. Auf unserem Landwirtschaftsbetrieb kann die ganze Geschichte eines Produktes erzählt werden – vom Anbau über die Verarbeitung und Produktion bis hin zum Verkauf. 

Im Rahmen der Genussstadt Basel 2022 ist das Fokusthema «Kräuter und Gewürze». Warum denken Sie ist dieses Thema passend für Basel?

Jenny Stuber: Kräuter und Gewürze bieten einiges an Diversität. Jedes Kraut oder Gewürz ist in kleinster Menge fähig, dem Essen oder dem Getränk einen ganz besonderen Geschmack und/oder eine heilende Wirkung zu verleihen. Wir haben unzählige Möglichkeiten, sie zu kombinieren und dadurch etwas Spezielles, etwas Neues zu kreieren. Basel als Kulturstadt steht für eben diese Diversität. 

Sie sind mit der Rheinsaline an der Entwicklung eines Kräutersalzes. Können Sie etwas mehr zu diesem Projekt sagen?

Jenny Stuber: Im Zusammenhang mit der Genussstadt Basel entsteht in Kooperation mit der Rheinsaline ein Baselbieter Kräutersalz. Unsere Kräuter werden dabei mit dem Fleur des Alpes der Saline vermengt. Ende Sommer wird das Produkt in auserwählten Verkaufsstellen erhältlich sein. 

amriza.ch