Vor wenigen Tagen ist die temporäre Bar Lago105 im Durchgang der alten Post aufgegangen. Neben dem angenehm kühlen Klima und dem schönen kulinarischen Angebot fällt hier vor allem eins auf: Die imposante Kunst über der Bar. Sie stammt von Stefan Heinrich Ebner und regt an zum Träumen und Reden.

Worüber plaudert man in einer Bar? Über den Geschmack des Weins (des Maisprachers, zum Beispiel)? Über Urlaubspläne, die Einschulung der Kinder, die Masterarbeit, den Fussballmatch, die neue Frisur, den Streit mit dem WG-Bewohner? Über all das, ja! Im Lago105 lässt sich aber noch über sehr viel mehr parlieren. Im neuen temporären Place-to-be zwischen der Freien Strasse und der Gerbergasse gibt es nämlich auch Kunst. Und die vernebelt dir – neben dem feinen Maispracher natürlich – ganz schön die Sinne.

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«TalkTalk» heisst das monumentale Spiegel- und Videowerk des gebürtigen Freiburger Künstlers Stefan Heinrich Ebner, kurz S.H.E. genannt, das da über der Bar schwebt. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Ebner in Berlin und Basel und ist hier bereits mehrfach in Erscheinung getreten. Seine Installationen waren im Unternehmen Mitte, im Innenhof des Rathauses, in der Elisabethenkirche, in der Voltahalle und erst neulich auf dem Kasernenareal und dem Erlenmattplatz zu bewundern.

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Nun also TalkTalk im Lago105. Kunst, die anregen will zum Reden. Über die coole blaue Bar, über die unterirdisch fliessende Birsig oder aber über das Menschsein, das im Raum, in der Stadt, im Fluss sein. Dabei erinnert einen das sich in den sechs überdimensionalen Spiegelflächen reflektierende Wasser an Urlaub, macht etwas melancholisch und sehnsüchtig. Schaut man länger hoch, kann einem durchaus etwas schwindelig werden, weil unten und oben, innen und aussen, hinten und vorne verwässern und ineinanderfliessen, so dass man am Ende froh ist, sich an der riesigen Bar aus Chromstahl festhalten zu können.

Mit TalkTalk macht S.H.E. das Lago105, welches ein temporäres Projekt des Stadtraum Festivals Flâneur ist, zu einem Eyecatcher und auf jeden Fall zum Gespräch der Stadt. Nichts wie los; geniess das angenehme Klima im ehemaligen Durchgang der alten Post und lass dir von der Kunst den Kopf verdrehen!

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