Ermässigung für alle – so lautet die Devise im Roxy. Doch das Kulturhaus in Birsfelden hat weit mehr zu bieten als günstige Eintritte. Ein Besuch im kreativen Chaos.

Es ist wie beim alten Haus von Rocky Docky. Das Haus an der Muttenzerstrasse 6 in Birsfelden mit dem glamourös-verruchten Namen Roxy hat vieles schon erlebt. Eröffnet wurde es 1927 als Lichtspieltheater, war zeitweise Sex-Kino und ist heute das Roxy, wie wir es kennen: Ein Veranstaltungs- und Produktionsort für die freie zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performanceszene. Ein Hort der Kreativität, in dem immer wieder junge Bühnen-Leute aus der Region mit einem Herz voller Ideen anklopfen, um erste Produktionen zu verwirklichen. 

 

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«Wir sind offen für alles mögliche», erzählt Theaterleiter Sven Heier, der das Roxy sein fünf Jahren führt. «Bei uns kann man auch mal eine Idee gegen die Wand fahren. Muss man ja teilweise auch.» Die Regel ist das natürlich nicht. Acht Wochen feilen die jungen Künstler normalerweise im Roxy an ihrer Produktion, nutzen dabei die Probebühne, wohnen in der Künstlerwohnung. Die Uraufführungen des Erprobten finden jeweils im Roxy statt. Mit vielen neuen Erfahrungen verlassen die jungen Crews danach das alte Haus und ziehen mit ihrer Produktion weiter. Etwa zehn solcher «Homemade-Produktionen» von regionalen Theaterschaffenden sind im Roxy jedes Jahr zu sehen. 

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Daneben gibt es Gastspiele und Co-Produktionen. Und die Mixed-Pickles, ein von Sven Heier gegründetes Format, das jungen Tänzerinnen und Tänzern ermöglicht, erste Kurz-Choreographien einem Publikum zu zeigen. Auch hier wird das Experimentieren der Künstler zu einem spannenden Erlebnis fürs Publikum. Und genau das ist es, was das Roxy ausmacht: Hier erlebst du in familiärer Atmosphäre die mutigen, wilden, überraschenden Schritte junger Nachwuchskünstler, die zukünftig vielleicht die grossen Bühnen dieser Welt bespielen werden. Und nach der Aufführung kannst du mit der Tänzerin, dem Dramaturgen oder dem Schauspieler an der Bar noch ein Bierchen zwitschern.

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Es ist also immer ziemlich viel los im alten Haus in Birsfelden! Dabei kümmern sich gerade mal vier Leute um das Programm, die Organisation der Produktionen, die Logistik von Proberaum und Künstlerwohnung und die Begleitung der jungen Kreativen. «Logisch, dass da jeder alles macht», so Elena Manuel, die hauptsächlich für die Kommunikation und das Marketing zuständig ist, aber zwischendurch auch mal die Betten der ans Büro angrenzenden Wohnung frisch bezieht. Oder die Spülmaschine ausräumt. «Auch den Chef sieht man immer wieder Wäsche aufhängen oder Brötli für den Premiéren-Apéro schmieren. Das trägt zur guten Stimmung im Haus bei und überträgt sich auch auf das Publikum», ist sich Elena sicher.

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Und was hat es eigentlich mit den unfassbaren 15 Franken Eintritt auf sich? Das Konzept «Ermässigung für alle» hat Theaterleiter Sven Heier durchgesetzt. Egal wer kommt, ob Studentin, Rentner oder die Queen herself: Alle bezahlen gleich viel. Oder eben wenig. Dafür gibt es keine Freikarten mehr. «Funktioniert einwandfrei», freut sich der Chef, «zudem ist es bei diesem Preis auch nicht so schlimm, wenn einem mal eine Produktion nicht so gut gefällt.»

 

Ach übrigens: Wann warst eigentlich du zuletzt im Roxy? Die Saison läuft noch bis Ende Juni – das Programm ist vielversprechend, der Preis günstiger als ein Kinoeintritt; los!

www.theater-roxy.ch

 

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