Am Freitag, 18. Oktober, treten 77 Bombay Street an der Baloise Session auf. In «ihrer» Stadt, wo die Karriere der vier Brüder beim Musizieren mit der ganzen Familie ihren Anfang genommen hatte. Eine Reise durch seine Basler Kindheit mit Leadsänger der Band, Matt Buchli.

«An diesen Ort kann ich mich noch gut erinnern», sagt Matt Buchli, als wir ihn um 10 Uhr morgens vor dem Gymnasium am Münsterplatz treffen. Und das Schmunzeln des 37-Jährigen verrät, dass er auf jenem Pausenplatz wohl für den ein oder anderen Bubenstreich zu haben war. 

Wie zum Beispiel der Besuch im Zigarren-Laden an der Freien Strasse, der im Teenager-Alter zu einer beliebten Pausenaktivität gehörte, wie sich später auf unserem Stadtspaziergang herausstellen sollte.

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«Die Faszination für das Segeln hatte mich in Australien gepackt und seither nicht mehr losgelassen. Inzwischen habe ich auch den internationalen Segelschein.»

Ein bisschen dieses jugendlichen Schalks dringt auch 20 Jahre später noch durch. Mit seiner unkomplizierten und sympathischen Art vermag Matt Buchli die Leute schnell in seinen Bann zu ziehen, oder in ein Gespräch zu verwickeln, obschon er allein und ohne die typische bunte Bühnen-Uniform nicht immer auf den ersten Blick erkannt wird – so zum Beispiel auf der «Leu-Fäähri». Auf seinem Lieblingselement, dem Wasser, wird Buchli schnell zum Eisbrecher und stimmt zum Foto mit dem «Fährimaa» an, während dieser mit ihm über den Lebensstil des verstorbenen Musikers Leonard Cohen witzelt.

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Das Element Wasser: Ruhepol und Abenteuer

Noch wohler als auf der «Fäähri» fühlt sich der Musiker aber auf dem Segelboot, das nebst der Musik zu seiner grossen Passion geworden ist. «Die Faszination für das Segeln hatte mich in Australien gepackt und seither nicht mehr losgelassen. Inzwischen habe ich auch den internationalen Segelschein.» 

Zwei Jahre hatte die neunköpfige Buchli-Familie in Australien verbracht. Ob die Jungs ihre Abenteuerlust aus «Down Under» mitgebracht haben? «Der Schritt nach Australien hat uns gezeigt, dass man auch einmal etwas riskieren und aus der Schweizer Sicherheit ausbrechen kann.»

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Die Erlebnisse fernab der Heimat haben die jungen Musiker geprägt – und auch den Ausschlag für den Bandnamen gegeben: 77 Bombay Street, jene Strasse, wo die Familie im australischen Adelaide gelebt hat. «Wir haben uns einen etwas ausgefallenen Namen überlegt, der die Leute neugierig machen sollte».

Flippig kommen Matt und seine drei Brüder Joe, Esra und Simri auch in ihren bunten Sergeant Pepper Uniformen daher, wenn sie mit Stimmgewalt auf der Bühne die Leute zum Singen und Tanzen bringen.

Bedacht, und trotzdem unbeschwert

Und doch lässt einen der offenherzige Sänger und Gitarrist auch etwas tiefer in seine Seele blicken – ohne Schnörkel, aber mit viel Gefühl, als Mensch und Musiker. Wer ihm aufmerksam zuhört, merkt schnell: Matt Buchli hat viel erlebt. Er kennt und schätzt seine Wurzeln und hat gemeinsam mit seinen Brüdern hart für den Erfolg gekämpft. 

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Zum ersten Mal waren damals Leute an unser Konzert gekommen, die unsere erste Single «47 Millionaires» aus dem Radio kannten und mitsangen. Dieser Moment hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.



Am anderen Ende der Welt hatte die Familie intensiv musiziert – und gelebt. «In der Schweiz mussten wir als Grossfamilie finanziell kämpfen – das war hart, aber im Nachhinein eine gute Erfahrung, da uns nichts einfach so zu Füssen gelegt wurde. Aber wir haben auch nie etwas vermisst.» Dieses Kämpferherz zeigte sich auch zurück in der Schweiz. So sei die Hauptmotivation stets der Gedanke gewesen, eines Tages von der Musik leben zu können.

Wie die Brüder, die nach der Rückkehr aus Australien im Graubünden ihre Heimat gefunden haben, ihren Durchbruch erlebten? «Für uns ging alles sehr schnell, obwohl der Weg zum ersten Album ein langer und anstrengender Weg war.» Ein «Long Way» also, wie der Titel eines Songs aus dem ersten Album «Up in the Sky» lautet. 

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Kämpfer und Frohnatur

«Das prägendste Erlebnis war ein Auftritt im Exil Zürich, an dem wir erstmals den Durchbruch hautnah spürten. Zum ersten Mal waren damals Leute an unser Konzert gekommen, die unsere erste Single «47 Millionaires» aus dem Radio kannten und mitsangen. Dieser Moment hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.»

Ob er die Antworten auf seine Fragen aus «Long Way» (eine Songzeile lautet: «I’m looking for the answers while I’m walking in the dirt») gefunden habe? «Die Zeile klang wohl vor allem gut (lacht). Aber als Künstler suche ich tatsächlich oft nach Antworten und sinniere nach dem Sinn des Lebens, aber alle Antworten habe ich sicher nicht gefunden.»

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Hin und wieder ist da auch wieder seine melancholische Seite spürbar – auch wenn nur subtil. Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Humor und Tiefgang, die den Menschen und Musiker Matt Buchli zu diesem besonderen Gesamtpaket verschmelzen lässt, als welches er sich bei unserer Reise durch seine Basler Kindheit präsentiert. 

Oder wie er selbst in «Follow the Rain» besingt: In regnerischen Zeiten lässt er sich nicht unterkriegen, richtet sich der Sonne zu und versucht immer wieder, etwas zu bewegen – sei es mit der Musik, mit dem Masterabschluss in Lebensmittelwissenschaften oder dem Engagement im Dachdeckerbetrieb des Vaters.

Rückkehr als pures Live-Erlebnis

Nach zweijähriger Pause liegt der Fokus nun aber wieder auf der Musik – und zwar in ihrer pursten Form. Die vier Brüder treten unplugged auf, «möglichst nahe bei den Leuten, simpel und unkompliziert, so dass unsere Stimmen zur Geltung kommen». Ein Konzept, das aufzugehen scheint – und das ausserdem das Feuer von 77 Bombay Street für das, was sie so sehr lieben, wieder entfacht hat: für die Musik und die Emotionen, die diese auszulösen vermag. 

Obwohl drei der vier Brüder mittlerweile Familienväter sind und nicht mehr alles für die Musik aufgeben würden, ist die Freude am gemeinsamen Musizieren auf der Bühne noch immer dieselbe.

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Eine Reise durch die Kindheit, eine Rückkehr zu den Wurzeln – als Live-Act im intimen Rahmen der Baloise Session 2019. Und dies ausgerechnet gemeinsam mit Hecht, derjenigen Band, der die Brüder 2011 zum Durchbruch verholfen haben. «Die Shows von Hecht gehen mir unter die Haut. Ich würde sagen, sie sind im Moment die beste Schweizer Liveband. Wir freuen uns darauf, wieder mit ihnen auf der Bühne zu stehen!» 

Auch Basel kann sich freuen – auf einen besonderen Schweizer Abend. Mit Kerzenschein und viel Emotion. Und auf die Rückkehr von Matt und seinen Brüdern zu ihren Basler Wurzeln. Kurzum: auf einen magischen Abend.

Was: Baloise Session «Hopp Schwiiz»

Wann: 18. Oktober 2019

Wo: Messe Basel

baloisesession.ch

77bombaystreet.com

Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Baloise Session» entstanden.
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