Wie gut kennst du dein Quartier? Tauche ein ins Matthäus- und Klybeck-Quartier und lerne die vielfältigen und lebendigen Quartiere von Neuem kennen.

Eine Trennung der Stadt in Gross- und Kleinbasel erscheint aus heutiger Sicht schon ziemlich altmodisch. Basel – das ist die ganze Stadt, auf beiden Seiten des Rheins, vom Gundeli bis Kleinhüningen, von der Freien Strasse bis zur Feldbergstrasse. Eine noch feinere Unterteilung der Stadt in verschiedene Quartiere kommt daher fast noch kleinbürgerlicher daher. Doch nur durch eine quartiersbezogene Auseinandersetzung kommt das ganze Potential des jeweiligen Quartiers und die enorme Vielfalt der ganzen Stadt zur Geltung. Man könnte also vielmehr behaupten: Ein Fokus auf die einzelnen Quartiere, das ist nicht engstirnig – das ist pure Stadtliebe für jeden Ecken Basels!

Im Rahmen der Serie «S'Lääbe im Quartier» – einer Zusammenarbeit von @Pro Innerstadt Basel, der IWB und Radio Basilisk – tauchen wir ein die Quartiere Matthäus und Klybeck.

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Während früher Kirchen die Leuchttürme und Wahrzeichen einer Stadt darstellten, so sind es heute andere Begegnungsorte. Einer der beliebtesten Treffpunkte ist der @Holzpark Klybeck auf dem Hafenareal. Mit dem grossen, roten, eingebuddelten Schiffskoloss hat der Holzpark Klybeck im wahrsten Sinne des Wortes einen Leuchtturm erhalten. Dieser ist zwar nicht so hoch wie die Matthäuskirche – mit dem 80 Meter hohen Turm die höchste Kirche von Basel – der gesamte Holzpark Klybeck steht aber wie kaum ein anderer Ort für eine weltoffene, kulturell-diverse und kreative Stadt.

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«In den letzten sechseinhalb Jahren haben wir bereits viele Projekte auf dem Holzpark Klybeck umgesetzt. So gibt es hier eine Sauna, eine Künstlerresidenz, Ateliers, verschiedene Bars, ein grosses Food-Angebot – und nun haben wir ein Schiff, das relativ viel Platz braucht.» (Katja Reichenstein vom Betreiberverein «ShiftMode» des Holzpark Klybeck)

Ein neuer Leuchtturm für Basel

Wo früher monströse Ölfässer das Hafenareal bedeckten, findest du heute die Zwischennutzung «Holzpark Klybeck». Der Holzpark hat sich in den letzten Jahren zu einem Kulturzentrum mit verschiedenen kulinarischen Angeboten, Buvetten und Bars entwickelt. «In den letzten sechseinhalb Jahren haben wir bereits viele Projekte auf dem Holzpark Klybeck umgesetzt. So gibt es hier eine Sauna, eine Künstlerresidenz, Ateliers, verschiedene Bars, ein grosses Food-Angebot – und nun haben wir ein Schiff, das relativ viel Platz braucht», lacht Katja Reichenstein vom Betreiberverein «ShiftMode» des Holzpark Klybeck. «Gannet» heisst das 600 Tonnen schwere rote Schiff, welches fast 70 Jahre vor dem South Rock in der Irischen See als Leuchtturmschiff stationiert war und über den Ärmelkanal nach Basel gesteuert wurde. Und was passiert nun damit? «Im Innern des Schiffsbauchs entsteht eine Theater- und Musikbühne. Dann können wir endlich Veranstaltungen durchführen, durch welche sich das umliegende Quartier nicht gestört fühlt. Wir würden gerne auf Ende Jahr eröffnen, doch dies hängt natürlich auch von der Corona-Situation ab.»

Etwas weiter vorne an der Uferstrasse steht die @Trendsporthalle Basel. Ganz egal ob du mit BMX, Skateboard oder Inlinern unterwegs bist – auf den vielen Rampen kannst du dich sportlich so richtig verausgaben und problemlos einen ganzen Nachmittag verbringen.

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Von Landwirtschaft zu Chemie

In den beiden Quartieren Klybeck und Matthäus ist auch ein grosser Teil der chemischen Industrie unserer Stadt zuhause. Hier stehen zahlreiche Gebäude von Firmen wie der BASF oder der Novartis. Bevor sich hier die chemische Industrie angesiedelt hatte, gab es in diesem Gebiet nur Wiesen und Landwirtschaft, erzählt Sabine Braunschweig vom Büro für Sozialgeschichte bei Basilisk. Sie kennt die Geschichte der chemischen Industrie in Basel gut.

Auch die IWB ist hier aktiv. Der Rheindüker ist ein Tunnel, der zwölf Meter unter der Sohle des Rheins liegt und in dem sich verschiedene Leitungen der Industriellen Werke Basel befinden. Wasser, Fernwärme, Strom und Gas unterqueren den Rhein und versorgen die Stadt mit diesen wichtigen Rohstoffen.

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Rund um die Uhr Vergnügen pur für alle Kulturen

Doch zurück an die Oberfläche, zurück ins Geschehen – ab an die Feldbergstrasse. Kleine Boutiquen, Bars, Restaurants und Kulturbetriebe machen diese Strasse zu einer der aufregendsten der ganzen Stadt. Die Strasse hat Charakter und sorgt rund um die Uhr für Vergnügen. Da mischt auch das @Didi Offensiv mit. Die Fussballkulturbar am angrenzenden Erasmusplatz ist eine Hommage an den ehemaligen Fussballspieler und Trainer Claude «Didi» Andrey, der es geschafft hat, mit dem FCB 1994 wieder in die Nationalliga A aufzusteigen. Das Pub-Quiz der Bar ist Kult, wer hier mit Bier und Freunden miträtseln möchte, muss sich jeweils früh genug anmelden. Mitinhaber Benedikt Pfister erzählt bei Basilisk auch von Besuchen von FCB-Spielern in seiner Bar.

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Das lebensfrohe Ambiente der Feldbergstrasse zieht sich auch durch die gesamte Klybeckstrasse. Hier findest du lauter gemütliche Cafés, trendige Bars und angesagte Restaurants, die sämtliche Geschmäcker und die unterschiedlichsten Kulturen bedienen. Gleich hinter dem beliebten Burger-@Restaurant Union befindet sich auch das Begegnungszentrum @Union, wo täglich verschiedene Angebote und Events für alle Menschen aus dem Quartier stattfinden.

«Wir bieten Angebote für Familien, beispielsweise ein Indoor-Spielplatz, wir haben Veranstaltungen, die sich spezifisch an Migranten richten, es gibt Angebote für Senioren – die Altersgruppen und die Interessensgruppen, die wir bedienen, sind also sehr unterschiedlich.» (Aiko Pagano, Co-Leiterin Begegnungszentrum Union)

Der kulturelle Austausch steht im Mittelpunkt des Begegnungszentrums Union, erzählt Co-Leiterin Aiko Pagano: «Wir bieten Angebote für Familien, beispielsweise ein Indoor-Spielplatz, wir haben Veranstaltungen, die sich spezifisch an Migranten richten, es gibt Angebote für Senioren – die Altersgruppen und die Interessensgruppen, die wir bedienen, sind also sehr unterschiedlich.»

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Der kulturelle Austausch und die soziale Integration entspricht auch den Zielen der Gratis-Quartierzeitung Mozaik, welche vor allem von Freiwilligen verfasst wird. Im Interview mit Basilisk hebt der Präsident der Mozaik-Zeitung, Hans-Georg Heimann, die Vielseitigkeit und die Mehrsprachigkeit der Zeitung hervor.

Die beiden Kleinbasler Quartiere Matthäus und Klybeck ziehen also ein sehr diverses Publikum an. Durch die Vielfalt der Angebote bringen sie vor allem eine Message zum Ausdruck: dass sich in unserer Stadt jede und jeder willkommen und zuhause fühlen darf.

S'Lääbe im Quartier

«S'Lääbe im Quartier» bildet die Vielfalt, die Schönheit und den Erlebnischarakter der verschiedenen Basler Quartiere ab und fördert die Liebe zur eigenen Stadt. @Pro Innerstadt Basel und die IWB stellen in Zusammenarbeit mit Radio Basilisk die Quartiere Basels vor.

«S'Lääbe im Quartier» zum Nachhören gibt's auf basilisk.ch.