Wie sah eigentlich das alte Stadttheater aus, wie gestaltete sich die Aeschenvorstadt um 1890 und fuhren damals schon Drämmli über die Wettsteinbrücke? Daniel M. Cassaday zeigt dir in spannenden historischen Bildern die Stadt – online und in einem Kalender.

Seit er denken kann, interessiert sich Daniel M. Cassaday für die Vergangenheit. Für alte Gebäude, Burgen, Bücher oder Münzen. Geschichte war stets sein Lieblingsfach in der Schule, als Bub war er oft mit seiner Mutter in Steinbrüchen unterwegs, um Versteinerungen zu suchen. Zudem ist er ein Herzblut-Basler. In der Stadt geboren und aufgewachsen, versuchte er einmal, in einem anderen Land zu leben, doch «keine Chance», wie er sagt. «Nach einem knappen Jahr musste ich wieder in meine Heimatstadt zurückkommen – nur hier kann ich glücklich sein!»

 

Heute arbeitet der 46-Jährige hauptberuflich beim Kanton als Nachtwache in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Um seine Archivperlen mit der Allgemeinheit zu teilen und mehr Informationen zu seinem Bildmaterial zu erhalten, gründete er 2010 die Website «Verschwundenes Basel» mit der dazugehörigen Instagram- und Facebook-Seite. Über 30'000 Follower hat die Facebook-Seite unterdessen. Die Leute freuen sich über Daniels Foto- und Videosammlung, über Bilder, welche die Veränderungen der Stadt dokumentieren. Sie diskutieren, fragen, tauschen Fachwissen und Anekdoten aus.

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«Ich liebe es, mit älteren Menschen über vergangene Zeiten zu plaudern und zu erfahren, wie es früher war. Und es ist mir ein Bedürfnis, aufzuzeigen, was sich im Lauf unserer Geschichte in Basel architektonisch und kulturell verändert hat», so Daniel. Bis heute lässt ihn die Leidenschaft für das Vergangene, Verschwundene nicht los. Laufend sammelt und sucht er neues altes Material. «Fotos und Bilder finde ich auf Flohmärkten, bei Auktionen und Verkaufsplattformen im Internet und natürlich auch in Nachlässen. Die dazugehörigen Geschichten lese ich in Büchern nach oder erfahre sie in Gesprächen mit geschichtskundigen Freunden und Bekannten.»

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Städte unterliegen einem permanenten Erneuerungsprozess. Es wird renoviert, abgerissen, neu geplant, gebaut, gestaltet. Diese Entwicklung über die Jahrzehnte und Jahrhunderte zu verfolgen, ist faszinierend. Und manchmal schmerzhaft. Auch Daniel blutet hin und wieder das Herz. «Ich finde es enorm schade, wenn alte, historische Gebäude zu Gunsten profitabler Neubauten weichen müssen», erzählt er. «Ich denke da an die kürzlich abgerissene Häusergruppe mit schönen Gärten am Steinengraben oder an das Haus im Surinam, eines der letzten alten Gebäuden seiner Art im Kleinbasel. Toll finde ich hingegen, dass auch Rettungsaktionen möglich sein können. Zum Beispiel bei der Erhaltung der Altbau-Häuser an der Mattenstrasse.»

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Bereits zum sechsten Mal hat Daniel nun einen Jahres-Kalender mit tollen Fotos zusammengestellt. Unter dem Motto «damals & heute» gibt es jeden Monat ein historisches Bild, das aktuelle Gegenstück und dazu einen Begleittext aus dem Basler Stadtbuch. Den Gewinn aus dem Verkauf investiert Daniel in den Ankauf von Bildern und in den Unterhalt seiner Webseite. Denn eins ist klar: Es gibt noch viele offene Fragen, noch unzählige Veränderungen und Entwicklungen in Basel, denen Daniel auf die Spur kommen will.

 

Der Kalender kostet CHF 38.- und ist exklusiv bei Bider & Tanner und Prime News erhältlich. 

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