Führungen, Konzerte, Filme, ein Ikonenmalworkshop, Vorträge, Lesungen – die Doppelausstellung «200 Jahre Dostoevskij und russische Ikonen» im Ackermannshof bietet ein eindrückliches Rahmenprogramm, das verschiedene Themen aufspannende und abwechslungsreiche Weise vermittelt. Noch bis am 7. Januar kannst du dich im Philosophicum zur russischen Kunst und Kultur eintauchen.

Was kommt dir zum Stichwort ‘Russland’ in den Sinn? Kalinka, Matrjoschka, Balalaika, Sputnik, Borschtsch, Putin, vielleicht sogar oben ohne auf dem Pferd? Ui. Schnell weiter zur Literatur: Dostoevski! Fjodor Michailovitsch Dostoevski war nämlich einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller – von «Schuld und Sühne» hast du bestimmt schon gehört, auch wenn du das Werk nicht im Regal stehen hast. Jedenfalls spielt Dostoevski in der aktuellen Doppelausstellung im Philosophicum eine tragende Rolle.

Die Ausstellung thematisiert die Frauen, die einerseits als Protagonistinnen in seinem Werk und andererseits als Ehefrauen, Geliebte und komplexe Beziehungspartnerinnen im Leben des Literaten von grosser Bedeutung waren. Auch waren es Frauen, die durch ihre Rezeption seiner Werke im deutschsprachigen Raum eine grosse Begeisterung für ihn auslösten. Die Ausstellung stellt zwei Filme über Frauen ins Zentrum. «Verzweiflung einer Ehefrau» erzählt über Anna Grigor’evna, Dostoevskis zweite Ehefrau und in «Frauen und Dostoevskij» kommen russische Frauen von heute zu Wort. Und als «Heilige Frauen» bilden die Frauen auch eines der drei Hauptthemen in der Ikonenausstellung.

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Übrigens besuchte Dostoevski auch Basel und sah hier im Kunstmuseum das Bild «Leichnam Christi im Grabe» von Hans Holbein dem Jüngeren – was ihn zutiefst erschütterte. Im orthodoxen Christentum wird Christus nämlich nie als qequälter, leidender Mensch dargestellt, sondern immer nur als triumphierender Gott. So geht es in der Ikonenausstellung denn auch um den toten Gott, denn diesbezüglich unterscheiden sich die westliche und die östliche christliche Bildtradition wesentlich. Als drittes Thema kommen Dämonen ins Spiel. In Dostoevskijs Werk wie auch in der Christlichen Kunst ist das Phänomen des Bösen ja ein grosses Thema. Hier geht es um Darstellungen der Unterwelt, menschlicher Abgründe, böser Geister oder der Bewohner der Hölle.

 

Die Ausstellung im Philosophicum gibt bestimmt reichhaltige Gedankennahrung und damit auch eine Menge spannender Inputs und wer weiss, vielleicht hast du danach Lust, dich in Dostojewskis «Schuld und Sühne» zu vertiefen – die kalten Winterabende eignen sich perfekt dafür. In der aktuellen Übersetzung von Swetlana Geier heisst der Roman übrigens «Verbrechen und Strafe».

Doppelausstellung

«FrauenBilder» – Ausstellung anlässlich 200 Jahre F. M. Dostoevskij

«Heilige Frauen. Dämonen. Toter Gott» - Ausstellung von russischen Ikonen

philosophicum.ch

Wann: Bis am 7. Januar 2022 

Wo: im Philosophicum im Ackermannshof 

Eintritt: 7.- (im Eintritt sind Führungen mit den Kuratorinnen inbegriffen)

Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Philosophicum Basel» entstanden.
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