Dass Kasperli auch ohne Tri-tra-trallala auskommt, beweist die unkonventionelle Inszenierung von «Räuber Hotzenplotz» im Schauspielhaus. Die Texte und Songs von Fatima Moumouni und Laurin Buser sind eine Freude für Jung und Älter und die skurrilen Details sowieso. Das Stück ist noch bis am 1. März zu sehen. Eine Freude für Menschen ab sechs Jahren.

So hast du den Klassiker von Otfried Preussler noch nie gesehen: Die Grossmutter rappt, die Kaffemaschine ist vollautomatisch und Kasperli trägt Crocs und Sportsocken zum Röckli. Seppel, Hotzenplotz, Dimpfelmoser, Zwackelmann – allesamt verrückte Kunstfiguren in eigenwillig psychedelisch-stylischen Kostümen. Das kommt eben dabei raus, wenn ein junges Poetry-Slam-Duo eine zeitgemässe Fassung eines Kinderbuches schreibt.

Fatima Moumouni und Laurin Buser («Zum Goldenen Schmied») haben die Texte und Rap-Verse vom Räuber Hotzenplotz ins 21. Jahrhundert überführt. Herausgekommen ist eine Actionkomödie mit Zauberer, Fee und Pfefferpistole. Die rote Zipfelmütze suchst du dabei vergebens. Dafür kannst du deine Kinder in die skurrile, freie Welt des Theaters einführen. Und die beweist: Kasperli bleibt Kasperli, auch wenn das Ganze reichlich unkonventionell und experimentell daherkommt. Unterhaltsam ist das Stück allemal und obendrauf ziemlich cool. Das «Tri-tra-trallala» kann man sich ja dann zuhause wieder den ganzen Tag anhören.

Das Theater Basel nimmt den Räuber Hotzenplotz ab dem 19. November wieder im Programm auf.