Orgelmusik – da kommt denen, die nicht akut von einer bleiernen Müdigkeit überfallen werden, vermutlich spontan die Toccata in d-Moll von Johann Sebastian Bach in den Sinn. Und hey, die ist grossartig, zweifellos. Aber Orgelmusik ist und kann auch anders. Lass dich vom Orgelfestival im Stadtcasino aus den Socken hauen: Jazz? Rock? Folklore? Geht auch mit Orgel. An einschlafen ist da nicht zu denken!
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Sonntag, 5. September, 19.30 Uhr: CHORMUSIK
Basler Chöre feiern die neue Orgel und sammeln gleichzeitig Geld für den Wiederaufbau der alten Orgel, die nun in der Martin-Luther-Kathedrale Daugavpils in Lettland steht. Auf dem Programm steht zum Beispiel die Kantate «Dievs, Tava zeme deg!» (Gott, dein Land brennt!) der lettischen Komponistin, Pianistin und Organistin Lūcia Garūta. Die 1943 komponierte Kantate gilt heute als eines der wichtigsten lettischen Musikstücke überhaupt. Doch auch zeitgenössische lettische Musik wird zu hören sein. Sie kommt von den lettischen Komponisten Ēriks Ešenvalds und Pēteris Vasks, dessen Werkauftrag «Veni Domine» für Chor und Orgel als Schweizer Erstaufführung den Abschluss des Konzertabends bildet. Gut möglich, dass da die eine oder andere Träne fliesst ...
Teils harter apokalyptischer Progressive-Rock, teils elfenhafte Folklore, teils naive rüttelnde französische Sinfonie. Idenstams Orgelspiel ist ebenso funky wie majestätisch.
Montag, 6. September, 19.30 Uhr: IMPROVISATION
An diesem Abend erwarten dich drei ganz aussergewöhnliche Impro-Meister: Da ist zum einen der schwedische Organist Gunnar Idenstam, über den die englische Zeitschrift Gramophone sagt: «Individualität ist das Wort, das man dem Schweden Gunnar Idenstam anhängen kann, dessen Orgelimprovisationen ein eigenes Universum besetzen – teils harter apokalyptischer Progressive-Rock, teils elfenhafte Folklore, teils französische Orgelsinfonie, die die Wände wackeln lässt. Idenstams Orgelspiel ist ebenso funky wie majestätisch.» Yeah, den wollen wir hören!
Ebenfalls hören wirst du den jungen, mit dem BBC Jazz-Award ausgezeichneten Jazzer Kit Downes aus London, der sich neben der Orgel auch ans Klavier setzen wird und den Schweizer Free-Jazz-Gott Pierre Favre an der Perkussion. Drei Künstler, drei Länder, drei Generationen - dieser Abend wird ein Fest!
Donnerstag, 9. September, 19.30 Uhr: TANZABEND
Orgel und Tanz – wie soll das gehen? Wissen wir auch noch nicht so genau, aber eben deshalb wollen wir diesen Abend ja nicht verpassen. Und auch wegen der beiden zauberhaften Hauptakteure nicht: An der Orgel sitzt nämlich der junge Titularorganist der Kathedrale von Bordeaux, Jean-Baptiste Dupont. «Titularorganist» ist ein Ehrentitel, der einem Organisten aufgrund seiner grossen Virtuosität von einer überregional bedeutenden Kirche einer Stadt mit einer herausragenden Orgel verliehen wird. Der sympathische Jean-Baptiste (der übrigens nicht nur Orgel, sondern daneben noch Jura und Kunstgeschichte studiert hat) spielt also seine spektakuläre Orgelfassung von Stravinskys «Trois mouvements de Pétrouchka». Dazu entwickelt die spanische Tänzerin Andrea Tortosa Vidal, die im Ensemble vom Theater Basel tanzt, eine eigene Choreographie. Das wird spannend und ganz bestimmt sehr, sehr schön!
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Sonntag, 12. September, 16 Uhr: FAMILIENKONZERT
An dieses Konzert nehmen wir unbedingt unsere Kinder mit: Aufgeführt wird Sergej Prokofjews «Peter und der Wolf» und hier bieten Musik und Geschichte viele spannende Überraschungen und tolle musikalische Momente. Es wirkt nicht nur eine Primarschulklasse mit, sondern auch Orgelschülerinnen und -Schüler im Primarschulalter von verschiedenen Musikschulen. Dazu kreiert die Pumpernickel Company einfache Elemente zum Mitmachen. Die perfekte Gelegenheit für Kinder, um sich mit Orchesterinstrumenten und den Klängen der Konzertsaalorgel im Stadtcasino bekannt zu machen.
Tickets für die einzelnen Konzerte - oder einen Festivalpass - bekommst du hier.
Das Orgelfestival im Stadtcasino Basel rückt die neue Konzertsaalorgel des Stadtcasinos Basel mit einem vielseitigen Angebot an Konzerten und Präsentationen ins Zentrum der Aufmerksamkeit mit dem Ziel, ein langanhaltendes Publikumsinteresse an diesem faszinierenden Instrument und dessen Möglichkeiten zu wecken.