Das Thema Organspende als abendfüllendes Unterhaltungsprogramm? Funktioniert! In der Hausproduktion «Die Niere» vom Theater Fauteuil musst du weniger leer schlucken als laut lachen. Die Dialekt-Komödie garantiert einen kurzweiligen, intelligenten und überaus vergnüglichen Abend. Wiederaufnahme ab 27. April.

Etienne hat’s geschafft: Als Basler Architekt darf er in Zürich ein Hochhaus bauen. Das gilt es zu feiern und zwar mit seiner Frau Salomé und dem befreundeten Päärchen Jenny und Roman. Leider hat Salomé am Nachmittag der Feier die Diagnose Niereninsuffizienz erhalten. Sie braucht eine Spenderniere und ist nicht in Festlaune. Etienne wäre zwar ein potentieller Spender, kann sich aber mit dem Gedanken, sich ein Körperteil rauszuschneiden und seiner Frau zu schenken, nicht so ganz anfreunden. Ja? Nein? Vielleicht. Etienne schwankt.

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Anders hingegen Roman, der sich ohne zu zögern als Spender zur Verfügung stellt. Was wiederum seiner Frau Jenny nicht so ganz gefällt. Und auch Etienne findet den Gedanken, künftig allenfalls mit einem Teil seines Freundes Intimitäten auszutauschen, etwas befremdlich. Zudem fühlt er sich in seinem Ego verletzt. «Eine Nierenspende ist intimer als Beischlaf!», ruft er in die Runde. Kann sich aber noch immer nicht für ein klares Ja entscheiden.

 

Die Hausproduktion vom Theater Fauteuil bietet alles, was man sich von einer Komödie wünscht: Überraschende Momente, schmissige Dialoge mit abstrusen Argumenten und sehr viel Spielfreude und Drive. Der Theaterabend rauscht dahin wie im Flug; auch dank der tollen Besetzung. Da ist Gilles Tschudi als grosser Architekt Etienne – ihm nimmt man den schlitzohrigen Lebemann sofort ab. Seine Frau Salomé wird gespielt von Sarah Spale. Die Baslerin, bekannt aus Filmen wie «Wilder» oder «Platzspitzbaby», steht erstmals im Fauteuil auf der Bühne. Und hoffentlich nicht zum letzten Mal; sie live spielen zu sehen ist nämlich eine grosse Freude. Dasselbe gilt für den urigen Baselbieter Roman (herrlich gespielt von Roland Herrmann) und die Zürcherin Jenny, verkörpert von Isabel Florido. Sehr sympathisch, diese Zürischnöre, indeed!

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Fazit: «Die Niere» ist trotz des sensiblen Themas alles andere als schwerverdaulich. Ironische Dialoge und bissige Pointen halten das Unterhaltungs-Level kontinuierlich hoch. Die eigentliche Organspende rückt ob all der Missverständnisse, Schummeleien und Verlegenheiten in den Hintergrund. Gut möglich allerdings, dass sie auf dem Nachhauseweg noch einmal Thema wird. Wenn die Begleitung fragt: «Und du, Schatz, würdest du mir deine Niere spenden?» Ja? Nein? Vielleicht. 

Die Niere

Theater Fauteuil

fauteuil.ch

Fauteuil-Dialektkomödie von Stefan Vögel mit Isabel Florido, Sarah Spale, Roland Herrmann und Gilles Tschudi.

Wiederaufnahme 2023!

Zahlreiche Spieldaten vom 27. April bis 7. Mai 2023

Tickets ab 39 Franken

Dieser Partner-Content ist in Kooperation mit unserem Partner «Theater Fauteuil» entstanden.
Theater Fauteuil
Die Theater Fauteuil, Kaisersaal und Tabourettli am Spalenberg sind seit der Gründung 1957 eine der führenden Schweizer Adressen für Kabarett, Comedy und Dialekttheater.