Im Herbst sind wir anfällig für die grossen Dramen des Lebens. Da brauchen wir kein Happy End, schliesslich wollen wir so oft wie möglich getröstet und umarmt werden. Deshalb kommt uns Fräulein Julie gerade recht. Das Stück von August Strindberg zählt zu den Klassikern der modernen Beziehungsdramatik und wurde mehrfach verfilmt – zuletzt mit Jessica Chastain und Colin Farrell in den Hauptrollen (ebenfalls zum Dahinschmelzen). Doch worum geht’s?
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Eine feuchtfröhliche schwedische Mittsommernacht verleitet die Tochter eines Grafen dazu, den hübschen Diener Jean zu verführen. Kommt in den besten Häusern vor, aber Jean ist so gut wie verlobt mit der Hausangestellten Kristin, die wiederum das Funkensprühen zwischen den beiden nicht so läss findet. Doch Jean kann Julies Schönheit und ihrem Adel unmöglich widerstehen und Julie mag das Spiel mit dem Testosteron. Natürlich wissen beide, dass diese heisse Nacht auf Dauer niemanden glücklich machen wird, aber es ist eben wie so oft: Der Geist ist irgendwann nicht mehr willig und das Fleisch sowieso schwach. So nimmt die Erotik ihren Lauf und endet, wie sie enden muss: dramatisch.
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Liebe, Lust, Geschlechterkampf und Klassenunterschiede; hier geht es um das ungeschönte Leben. Ein grosser Gefühlssturm fegt über die Darsteller hinweg, es wird geweint, gewütet und gelitten. Perfekter Stoff also für einen garstigen Herbstabend, zumal es im kleinen, familiären Förnbacher Theater sowieso urgemütlich ist.
Was: Fräulein Julie – Die Weise von Liebe und Tod
Wann: diverse Spieldaten bis Juni 2020
Wo: Helmut Förnbacher Theater Company, Badischer Bahnhof
Eintritt: ab CHF 59.- (Platzreservation)
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Bilder: zur Verfügung gestellt von der Helmut Förnbacher Company