Bisher war der Bahnhof SBB nicht gerade als trendiger Treffpunkt bekannt, wo man sich mit seinen Freunden gerne länger aufgehalten hat. Manuel Baumann, Geschäftsführer der neu eröffneten Restaurant-Bar LORA, erklärt, wie er und sein Team dies ändern möchten.

Manuel, was bedeutet der Bahnhof SBB für dich?

Er ist für viele Menschen der erste Berührungspunkt mit der Stadt Basel und bedeutet für mich daher auch ein Stück weit Heimat. Der Bahnhof war bis anhin eher Durchgangsort mit wenig Charme. Was eigentlich schade ist, wenn man bedenkt, dass täglich rund 120 000 Pendler den Weg dahin finden.

War das der Reiz für euch, das Projekt LORA in Angriff zu nehmen und als neuer Place tob e am Bahnhof zu etablieren?

Als die SBB vor gut zwei Jahren mit der Vision eines Begegnungsortes am Bahnhof auf uns zukamen, waren wir sofort begeistert. Vor allem auch, als wir die Visualisierung des neuen Westflügels gesehen haben. Wir wollten unseren Teil zu einem modernen Bahnhof beitragen, der attraktiv für die lokale Bevölkerung ist.

Das Innendesign des vorderen Take-away-Bereichs sowie des hinteren Bar-Bereichs kommt auffallend stilvoll und modern daher und ist beeindruckend – erst einmal «wow» dazu!

Du sprichst die neun Meter hohen denkmalgeschützten Räumlichkeiten mit den schmucken Stuckaturen an, welche aufwendig renoviert wurden und nun mit sieben Meter hohen Bäumen und verschiedensten Pflanzen gesäumt sind. Da lässt es sich definitiv verweilen und geniessen!

#IMG_8739.jpg

Hinter dem Foodkonzept steht der mit 16 GaultMillau-Punkten ausgezeichnete Starkoch Pascal Schmutz.

Nebst dem frischen Look – wie möchtet ihr euch kulinarisch positionieren?

Mit einem zeitgemässen Angebot, das die lokale Bevölkerung abholt. Dies einerseits durch ein regionales, frisches Food- angebot, aber auch durch eine innovative Bar. Hinter dem Foodkonzept steht der mit 16 GaultMillau-Punkten ausgezeichnete Starkoch Pascal Schmutz. Hochwertig in der Produktion und innovativ in der Kreation hat er ein Angebot gezaubert, welches verschiedensten Ansprüchen gerecht wird. Kompro- misslos frisch und «for here or to-go» kommt die saisonale Karte daher. Neben Frühstück, Gebäck und Müsli setzen wir auf Salate, regionale Tapas, Pizza und frische Sandwiches. Und jeweils ab 16 Uhr besticht unser hochwertiges Cocktailangebot durch Klassiker und eigene Signature-Drinks.

Apropos Pizza – der Pizzaofen ist ja ein echtes Schmuckstück. Welchen Weg hat er zurückgelegt?

Der kommt direkt aus Neapel. Wir sind begeistert. Er erlaubt uns, die Pizza frisch zuzubereiten, ohne vorzubacken. In zweieinhalb Minuten ist die Pizza ready-to-eat.

#IMG_8755.jpg

Sind auch Veranstaltungen und Events im LORA geplant?

Da sind wir dran. Wir haben aktuell eine Bewilligung für eine Lautstärke von 93 Dezibel. Das erlaubt uns, mal den einen oder anderen Event mit DJ oder Live-Musik durchzuführen. Auch Degustationen und Ausstellungen sind angedacht.

Es ist im Interesse aller, wenn in der Halle ein attraktives Angebot vorhanden ist.

Die grosse Halle des neuen Westflügels schreit ja förmlich nach einer Bespielung. Welche Möglichkeiten stehen euch da offen?

Wir sind mit den SBB im Gespräch. Es ist im Interesse aller, wenn in der Halle ein attraktives Angebot vorhanden ist. Mal schauen, was möglich ist.

Es muss schwierig sein, einerseits gestresste Gäste in Eile zufriedenzustellen – und andererseits Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, um einen Ort des gemütlichen Aufenthalts zu generieren. Wie meistert ihr diesen Spagat?

Je mehr Erfahrung man hat, desto gelassener wird man auch in stressigen Situationen. Ein gutes Team ist da das wichtigste – und das haben wir zum Glück!

Was erhofft ihr euch allgemein vom neuen Westflügel des Bahnhof SBB?

Dass die Vision eines Begegnungsortes für Basel eintrifft. Das wird sicher seine Zeit brauchen. Aber die Halle hat ein riesiges Potenzial. Wir sind zuversichtlich.

Interview: Nicola Mathis

#IMG_8751.jpg