Endlich! 20 Grad und mehr, die Sonne scheint, der Gürtel kneift – lasst uns an die frische Luft gehen und uns ein wenig bewegen. Wir starten sanft mit einer kleinen Stärkung an der Saint Louis-Buvette – hier gibt’s neben Fisch- neu auch Gemüseknusperli – und freuen uns ob der vermeintlichen Leichtigkeit des Seins. Jetzt aber los!
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Vorbei am Restaurant «roots» folgen wir dem Rhein in Richtung Frankreich und befinden uns nun bereits auf dem vor einigen Jahren sanierten Rheinuferweg. Etwas steril ist es hier und von Videokameras streng bewacht, aber wir freuen uns über die baseldeutschen, elsässischen und badischen Gedichte, die uns am Wegesrand begleiten. Ein Schild weist uns irgendwann darauf hin, dass wir nun die Grenze zu Frankreich passieren. Kein Covid-Alarm, keine Spezialtruppen, die uns zu Boden reissen, daher spazieren wir tiefenentspannt weiter.
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An den fest montierten Tischen am Rheinufer von Huningue wird fröhlich Bier getrunken, Karten gespielt und französisch parliert, hie und da schmust ein frisch verliebtes Paar an der Sonne – hach, Frühling, du glückselige Hormonschleuder! Nach ein paar architektonisch fragwürdigen Bauten passieren wir auch schon die Dreiländerbrücke – übrigens die längste als Bogenbrücke ausgeführte Radfahrer und Fussgängerbrücke der Welt – nach Weil am Rhein. Hier biegen wir gleich scharf rechts ein, um uns über den schmalen, unbefestigten Weg am Fluss einen Blick in das zu Loftwohnungen umfunktionierte Fabrikgebäude direkt an der Grenze zur Schweiz zu ergattern und träumen ein wenig von exorbitanten Wohnräumen und coolem Industrie-Chic. Einmal um die Ecke sehen wir auch schon wieder den 8er auf seiner Fahrt ins Klybeck und spazieren über die Brücke zurück in die Schweiz.
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Nach der Brücke bitte rechts abbiegen, das Hafenareal lassen wir uns nicht entgehen! Hier beginnt eine Welt aus Beton, Backstein und Stahl, die herrliche Foto-Sujets bietet und uns mit ihrem Brooklyn-Charme ein kurzes Urlaubsgefühl beschert. Noch mehr Fernweh gibt’s auf dem «Nordstern», wo uns in normalen Zeiten ein erstklassiger Apéro auf Deck ausgeschenkt wird; erste Reihe Rheinsicht und Sonnenuntergang inklusive. Vergessen ist der kneifende Gürtel. Nach beendeter Pause schlendern wir entweder direkt zum nächsten Apéro in die «Sandoase», gucken uns das Dreiländereck an, setzen uns zum Znacht in den «Rostigen Anker» oder marschieren weiter in Richtung Klybeckquai. Dort wuchert seit 2014 eine kunterbunte urbane Wildnis mit anarchisch-kreativ pochendem Kultur-Herzen. Wer herumspinnern, traumschlossern und Purzelbäume schlagen mag, ist hier genau richtig. Ein Bierchen gibt’s an jeder Ecke, zudem die «Hafe Brocki», ein irisches Leuchtturmschiff, Werkstätten, alternative Luft und viel Kunst und Kultur.
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Nun sind wir bereits auf der Zielgeraden unseres Frühlings-Spaziergangs angelangt. Von den hübschen Buvetten und den lauschigen Plätzchen auf der Sonnenseite des Rheins lassen wir uns gerne noch ein wenig ablenken, üben uns im Sehen und Gesehenwerden und kehren schliesslich über die Johanniterbrücke zurück zum Ausgangspunkt. Mit Sonne im Herzen und Fernweh im Bauch und mit dem guten Gefühl, in Basel immer wieder die grosse Welt im Kleinen zu finden.
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