Mit dem Federer-Express wird dem Weltstar, Tennisprofi und Basler Liebling eine besondere Ehre zuteil. BaselLive spricht mit ihm über seine Beziehung zu Basel, Tramstationen mit besonderer Bedeutung, über Schwarz-Fahren und seine eigene Pünktlichkeit.

Basel, das ist auch für Roger Federer, der ständig auf der ganzen Welt unterwegs ist, ein Stück Heimat. Eine Heimat, in die er immer wieder gerne zurückkehrt und die ihm viel bedeutet. Hier hat er seine Tenniskarriere begonnen, hier hat er seine Freizeit verbracht – und hier hat er schon etliche Kilometer in Tram und Bus zurückgelegt. Mit welchen Tram-Stationen verbindet er besondere Geschichten? Was war ihm bei der Gestaltung des Federer-Express' wichtig? Und wie steht’s eigentlich um seine eigene Pünktlichkeit? Roger Federer erzählt BaselLive von seiner persönlichen Beziehung zu Basel und schwärmt von diesem besonderen Geschenk auf Schienen.

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Roger Federer – wann warst du das letzte Mal eigentlich privat mit dem Tram unterwegs?

Das habe ich mich auf dem Weg hierher auch gefragt. Ich denke, das war vermutlich vor etwa 8 Jahren das letzte Mal der Fall. Dazu realisiere ich, dass ich die heutigen, modernen Modelle der Tramwagen so gut wie gar nicht kenne. Ich erinnere mich vor allem noch an die älteren Modelle mit steilen Treppenstufen nach oben oder an die späteren Modelle, bei denen lediglich ein einziger Teil eines Wagens ebenerdig abgesenkt war. Ja, ich muss zugeben – ich hab da einiges verpasst.

Nun erhältst du sogar ein eigenes Tram der BVB in Basel – was bedeutet dir das?

Es ist ein ganz spezieller Moment für mich. Ich schätze diese Wertschätzung sehr, die man mir hier in Basel entgegenbringt. Es ist eine grosse Ehre. Es gefällt mir auch, dass es neben dem FCB-Tram nun noch ein zweites Drämmli gibt, welches den sportlichen Erfolgen der Stadt gewidmet ist.

Es ist ein ganz spezieller Moment für mich. Ich schätze diese Wertschätzung sehr, die man mir hier in Basel entgegenbringt. (Roger Federer)

Welches ist denn deine Lieblings-Tramlinie?

Das ist ganz klar die Nummer 8. Mit dem 8er verbinde ich einfach sehr viel aus meiner Kindheit und meiner Karriere. Mit dem 8er bin ich jeweils vom Aeschenplatz zum Bernerring ins Training zu meinem Tennis Club Old Boys gefahren. Zudem liegt an dieser Tramlinie auch die Haltestelle Ciba, wo mein Vater früher gearbeitet hat.

Du warst auch bei der Gestaltung des Federer-Express' involviert. Was war dir dabei wichtig?

Nun, es war ein langer Prozess. Und ich muss sagen, es fühlt sich schon etwas komisch an, sich selbst auf einem Tram zu präsentieren. Für mich war daher wichtig, dass es ein Tram für die Stadt ist, nicht für mich. Die Leute sollten Freude haben, wenn sie das Tram sehen. Das Tram ist daher mit Höhepunkten meiner Karriere und Momenten des Erfolgs versehen. Zusätzlich gibt's im Innern des Trams auch verschiedene weitere Informationen zu meiner Karriere oder meiner Kindheit zum Nachlesen.

Für mich war es wichtig, dass es ein Tram für die Stadt ist, nicht für mich. Die Leute sollten Freude haben, wenn sie das Tram sehen. (Roger Federer)

Du sitzt während unserem Gespräch rückwärts – wird dir nicht schlecht, wenn du rückwärts fährst?

Im Auto kann ich das nicht gut, aber im Tram ist das kein Problem. Wenn ich wählen kann, fahre ich allerdings lieber vorwärts. (lacht)

Die BVB bemühen sich ja stets, pünktlich unterwegs zu sein – wie sieht es mit deiner eigenen Pünktlichkeit aus?

Ich denke, wir können doch sehr stolz sein auf die Pünktlichkeit der BVB – das muss ja eine Riesen-Organisation und eine immense Herausforderung sein, immer auf die Minute genau durch die Stadt zu kurven. Und wenn man uns im weltweiten Vergleich anschaut, stehen wir hier in der Schweiz und in Basel doch sehr gut da. Ich selbst war früher schlecht in Sachen Pünktlichkeit. Doch ich habe mich da mittlerweile stark verbessert. (lacht)

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Du hast bereits von den Tram-Stationen Bernerring und Ciba und deren Bedeutung für dich gesprochen. Gibt es weitere Tramstationen, mit denen du spezielle Geschichten verbindest?

Es ist tatsächlich so, dass das Tram grosse Emotionen in mir weckt. Ich erinnere mich, als ich jeweils quer über den Aeschenplatz auf den 8er gerannt bin, um eben noch pünktlich ins Training zu kommen ...

... du hast also auch zu jenen gehört, die rennen müssen, um das Tram zu erwischen ...

... ja früher war ich eben noch etwas später dran. (lacht) Wenn wir von speziellen Tram-Stationen sprechen, so kommt mir da aber auch der Marktplatz in Sinn. Hier durfte ich zusammen mit Stanislas Wawrinka und Fabian Cancellara auf dem Balkon des Basler Rathauses vor Tausenden Menschen unsere Olympia-Goldmedaillen feiern. Das sind Momente, die bleiben. Oder am Barfi war ich natürlich auch immer wieder gerne. Da haben wir uns früher jeweils bei der Telefonkabine verabredet ...

... die gibt's mittlerweile nicht mehr ...

... neeein, echt?! Wirklich jetzt?! (lachend, überrascht und auch etwas schockiert) Siehst du, das wusste ich nicht!

... die stehen nun im Historischen Museum Basel ...

... unglaublich! Aber immerhin! (lacht)

Ich erinnere mich, als ich früher jeweils quer über den Aeschenplatz auf den 8er gerannt bin, um eben noch pünktlich ins Training zu kommen. (Roger Federer)
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Wenn du an deine letztjährigen Besuche in Basel denkst, hast du einen Lieblings-Bäcker oder ein Lieblings-Café, das du jeweils gerne besuchst?

Gegenüber vom Grand Hotel Les Trois Rois gehen wir immer wieder gerne hin – in die Confiserie Bachmann. Meistens bin ich ja während den Swiss Indoors in Basel und da findet dann jeweils parallel die Basler Herbstmesse statt. Da geh ich immer wieder gerne hin. Mässmogge, Würste, die ganzen Stände – das gefällt mir sehr gut.

Wenn das Tram ab morgen also wieder sämtliche Plätze der Basler Herbstmesse abfährt – trifft man dich dann auch auf den wilden Bahnen an?

Weniger – das ist nicht so mein Ding. Wenn eine Bahn, dann am ehesten noch die Botschauteli.

Auf einer Tramfahrt von Roger Federer durch Basel, welche Musik läuft da auf den Kopfhörern?

Ich würde etwas Entspannendes hören – wie früher als ich noch mit Walkman oder Discman unterwegs war. Ich erinnere mich noch gut, dass ich dabei gerne dem Tramchauffeur über die Schulter geschaut habe, um zu wissen, was vor mir liegt. Und wenn ich nicht vorne sass, sass ich gerne ganz hinten im Tram.

Letzte Frage – und bitte ehrlich beantworten – bist du in deiner Jugend eigentlich auch mal schwarz gefahren?

Ich habe das Gefühl, ich bin sehr sehr selten schwarz gefahren. Erwischt wurde ich dabei nie – denn das wüsste ich noch. Ich hatte aber viele Jahre das GA und musste deshalb selten ein Billett lösen. Grundsätzlich bin ich nicht Fan davon, «z'bschisse» – auch im Tennis nicht. Fairness und ein korrektes Verhalten sind mir extrem wichtig im Leben. Aber klar, es ist sicher auch bei mir vorgekommen, dass ich für eine Kurzstrecke mal ohne Billett eingestiegen bin.

Interview: Nicola Mathis

Der Federer-Express ist seit 22. Oktober 2021 im Einsatz und auf unterschiedlichen Linien in der Stadt unterwegs.

Der Federer-Express ist durch die Zusammenarbeit von Roger Federer mit den BVB und der Unterstützung von StadtKonzeptBasel und dem Standortmarketing des Kantons Basel-Stadt entstanden.

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