Gerade wird uns schmerzlich bewusst, welche Rolle kulturelle Veranstaltungen in unserem Leben spielen. Ein Theaterabend, zum Beispiel, ist durch nichts zu ersetzen. Die Vorfreude, während man sich zu Hause herausbrezelt, die Spannung, wenn man im Sessel sitzt und auf das stille Bühnenbild guckt, die Überraschungsmomente während einer Vorstellung, die Nähe, die Kreativität, die Auseinandersetzung – da geht gerade ziemlich viel Inspiration flöten.
Aber wir lassen den Kopf nicht hängen, sondern suchen nach kreativen Lösungen. Damit Kultur auch in einer Zeit wie dieser weiterhin stattfinden kann, wurde in aller Eile die Streaming-Plattform www.spectyou.com für deutschsprachiges Theaterschaffen ins Netz katapultiert. Geplant war das Ganze schon länger, aus aktuellem Anlass wurde bereits frühzeitig die Beta-Version veröffentlicht.
Auf spectyou kannst du nun also online und vorerst kostenfrei Theaterstücke gucken. Die ersten Spielstätten, freie Gruppen, Künstlerinnen und Künstler haben ihre Produktionen bereits in voller Länge aufgeschalten. Das Theaterkollektiv Henrike Iglesias aus Basel/Berlin ist zum Beispiel mit dem Stück «Grrrrrl» am Start.
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Wer Henrike Iglesias kennt, weiss: die Damen sind ganz schön anstrengend. Laut. Direkt. Versaut. Frech. Hässlich. Unangepasst. Und eben deshalb grossartig. In «Grrrrrl» geben die Künstlerinnen dem Bösen ein Zuhause. In sich. Schliesslich heisst es «good girls go to heaven, bad girls go everywhere». Henrike Iglesias sind am Himmel definitiv nicht interessiert. Viel Spass beim Theatergucken. Im Bett. In der Badewanne. Auf dem Balkon. Oder wo auch immer du es dir gerade gemütlich machst.