Knapp 100 Jahre ist es her, seit der französische Schriftsteller und Kritiker André Breton die surrealistische Bewegung anführte. Damals wurde gerne mit Rauschmittel gearbeitet, um das Bewusstsein auszuschalten, Trancezustände zu erreichen und die Wirklichkeit auszutricksen. Das Ganze war reichlich anarchistisch, revolutionär und entsprechend skandalös.
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Bestimmt sind dir die Bilder von René Magritte, Joan Miró und Salvador Dalí ein Begriff. Oder du kennst die verblüffenden Skulpturen von Meret Oppenheim. Sie und viele weitere Künstler schufen zahlreiche Schlüsselwerke der modernen Kunst und gaben dem Design wichtige Impulse. Möbel, Grafik, Mode, Film und Fotografie lassen sich bis heute gerne vom Surrealismus inspirieren.
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Die Ausstellung «Objekte der Begierde» im Vitra Design Museum stellt Kunstwerke des Surrealismus und Designobjekte einander so gegenüber, dass die faszinierenden Parallelen und Querbezüge deutlich werden. Ausgestellt sind zum Beispiel «Das rote Modell» von René Magritte, Salvador Dalís «Riesige fliegende Mokkatasse mit unerklärlicher Fortsetzung von fünf Metern Länge» und «Wald, Vögel und Sonne» von Max Ernst. Du kannst dir aber auch Readymades wie Marcel Duchamps «Flaschentrockner» oder «Geschenk» von Man Ray ansehen.
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Den Bezug zum Heute machen schliesslich Modeentwürfe von Iris van Herpen, Objekte von Front, Konstantin Grcic oder Odd Matter sowie Projekte des Critical Design, die neue Technologien oder Geschlechterrollen auf subversive Weise hinterfragen. Sie alle zeigen, dass es im Design der letzten 100 Jahre nicht nur um Funktion und Technik geht, sondern auch um die versteckte Realität hinter den Dingen, um verborgene Träume, Mythen und Obsessionen – eben um das Sur-Reale.
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