Es ist wieder soweit: Das junge theater basel bringt von November bis Februar ein neues Stück auf die Bühne. Im Rossstall auf dem Kasernenareal wird sich in den zwanzig Vorstellungen alles um die Geschichte des Kampfes um Gerechtigkeit drehen. Um diese darzustellen, reden sich die jungen Schauspielenden mit fremden Worten um Kopf und Kragen.

Das junge theater basel ist als Kulturinstitution seit 1977 in der Stadt am Rhein verankert. In den gut fünfzig Jahren des Bestehens wurden pro Saison zwei Inszenierungen auf die Bühne gebracht – das sind ganz schön viele. Und trotzdem wird es keineswegs langweilig mit dieser dynamischen Truppe. Einerseits weil die Besetzung immer mal wieder wechselt, damit das junge theater auch tatsächlich jung bleibt. Und andererseits, weil auch die Stücke gerne überraschen. 

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Die Themen des jungen theaters sind nicht an das übliche Theaterpublikum angepasst. Stattdessen sollen Schulklassen angesprochen werden, das Projekt funktioniert mit Jugendlichen für Jugendliche. Wer hier auf der Bühne steht, wurde zuvor in einem der Theaterkursen entdeckt, die vom jungen theater angeboten werden. Und gezeigt wird, was Jugendliche beschäftigt. Wer also zum zehnten Mal eine Shakespeare-Adaption erleben will, ist beim jtb an der falschen Adresse. 

Für die neue Produktion mit dem Titel «Um Kopf und Kragen» hat sich die deutsche Regisseurin Hannah Biedermann mit den Jugendlichen durch historische und aktuelle Reden und Interviews gelesen. Von den englischen Suffragetten über Malala Yousafzais Widerstand gegen die Taliban bis hin zur Punkgruppe Pussy Riot führte sie die Recherche. Zusammen haben sie eine Collage aus diesen fremden und ihren eigenen Worten kreiert, mit der sie ihre Stimmen erheben und sich für die Gerechtigkeit aussprechen. Bei so viel Wucht muss sich selbst Shakespeare warm anziehen. 

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«Um Kopf und Kragen»

junges theater basel, Kasernenhof 11

Vom 25. November 2023 bis 10. Februar 2024

jungestheaterbasel.ch