Noch bis am 12. Oktober spielt das Unitheater Basel auf dem Lysbüchelareal Maxim Gorkis Drama «Sommergäste». Ein Stück, das 100 Jahre nach der Uraufführung aktueller ist denn je.

Eine privilegierte Runde von Ärzten, Schriftstellern, Fabrikanten und Ingenieure trifft sich im Sommer im Grünen. Die Leute sind vermögend genug, um im Sommer nicht arbeiten zu müssen und verwegen genug, die vorhandene Zeit in sinnloses Nichtstun zu verwandeln. So verlieren sie sich in seichten Gesprächen und wachsender Unzufriedenheit – dabei sehnen sie sich nach einem Sinn, einer Perspektive und nach Liebe. Stattdessen wir lamentiert, gestritten, gesoffen und gevögelt. «Sonderbar, wie wir leben! Wir reden und reden – und das ist alles!», finden die Figuren von sich selber.

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Die Uraufführung von Maxim Gorkis «Sommergäste» 1904 war ein Skandal. Das Publikum erkannte sich in den geschwätzigen Spiessern auf der Bühne wieder. Und genau das wollte Maxim Gorki auch. Denn bereits damals gab es sie, diese lethargische Wohlstandsgesellschaft, die gerne und ausführlich über Probleme schwadroniert, sie aber niemals aktiv bekämpft. Zu Gorkis Zeit waren die Probleme überwiegend sozialer Natur. Heute kommt der Faktor Umwelt dazu. Das Stück ist daher brisant wie eh und je. Denn auch wir sind Sommergäste, solange wir nur reden und nichts tun.

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Was: Das Uni-Theater spielt «Die Sommergäste» vom Maxim Gorki

Wann: noch bis am 12. Oktober, jeweils Donnerstag bis Samstag um 20 Uhr

Wo: Padelhalle, Lysbüchelstrasse 400

Tickets: CHF 25.- (Reservation)

www.unitheater.ch

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