Warst du schon mal im einstigen Kloster Klingental? Falls nicht, wird’s langsam Zeit, denn dieser Ort ist herrlich geschichtsträchtig und überaus sympathisch. 1274 haben ihn zwölf Dominikanerinnen gegründet. Im Kleinbasel, weil damals bereits die erste Rheinbrücke stand und sich hier viele Handwerker und Gewerbetreibende niederliessen. Das heutige Museumsgebäude war der Gründungsbau des Klosters. Hier, im Kleinen Klingental, waren Versammlungsräume, Schlafsaal, Küche, Speisesaal und die Kapelle untergebracht. Von hier aus leiteten und koordinierten die umtriebigen Nonnen den Bau des Grossen Klingentals, das zum grössten Basler Kloster wurde.
52 Nonnen lebten in den besten Zeiten im Konvent. Sie waren der Klausur, dem Stillschweigen und dem Gebet zur Ehre Gottes und zum Heil der Welt verpflichtet. Allerdings weiss man, dass die Nonnen ihre Pflicht nicht immer ganz so ernst nahmen – sie lebten nämlich nicht etwa fromm und bescheiden, sondern in Saus und Braus. Sie hatten Dienstmägde, badeten im Rhein, schwatzten während der Messe und eine Nonne soll sogar ein Kind geboren haben. Das gefiel den Baslerinnen und Baslern gar nicht, die sündigen Nonnen sollten vertrieben werden. Dagegen setzten die sich jedoch mit Prügel und Kochtöpfen zur Wehr – erfolgreich, bis zum Tod der letzten Äbtissin im 16. Jahrhundert.
Seit 1939 ist das Kleine Klingental Sitz des Museums und der Basler Denkmalpflege. Hier finden über das Jahr verteilt immer wieder schöne Veranstaltungen statt. Im Juli zum Beispiel geht es auf Entdeckungstour durch Keller und Dachräume, im August gibt es einen Workshop, im September ein Konzert. Schau dir das Programm an und besuch diesen zauberhaften Ort mitten in der Stadt, wo einst so eigenwillige und rebellische Nonnen zuhause waren – es lohnt sich!
MUSEUM KLEINES KLINGENTAL
Öffnungszeiten Museum, Shop und Café:
Mittwoch 14 bis 17 Uhr
Samstag 14 bis 17 Uhr
Sonntag 10 bis 17 Uhr