Samstag, 8. November 2025 von 19:30 - 21:00 Uhr @ Stadtcasino Basel

Lobgesang

Zweimal Mendelssohn, zweimal zum Lob Gottes, und beides gehört zu Mendelssohns Top Ten: die Finsternis weicht der Erleuchtung. Lobgesang pur.

Felix Mendelssohn Bartholdy ist einer der wenigen romantischen Komponisten, der strahlend glücklich verheiratet ist. Zum Auftakt der Verbindung mit seiner geliebten Cécile vertont er auf der Hochzeitsreise 1837 durch das Elsass und den Schwarzwald den Psalm vom Hirschen, der nach Wasser schreit. Der selbstkritische Komponist ist mit dem Stück sehr zufrieden. Freund und Bewunderer Robert Schumann meint sogar, es sei Mendelssohns beste Kirchenmusik überhaupt, und das Konzertpublikum ist angetan: Schon zu Mendelssohns Lebzeiten wird der Psalm sehr oft aufgeführt. Fast so oft wie die Hommage an 400 Jahre Erfindung des Buchdrucks.

Der Auftrag kommt vom Leipziger Gutenbergfest, und Mendelssohn erfindet gleich eine neue Musikgattung – die Verschmelzung von Sinfonie und Kantate. Und was hat Gutenbergs Erfindung mit vertonten Bibeltexten zu tun? Es ist eine Gleichsetzung: auch die Erfindung des Buchdrucks zeichnet das poetische Bild des Lobgesangs, die Entwicklung von der Finsternis zum Licht.

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