Warst du in letzter Zeit mal an einer Lesung? Hast du dich dabei im Publikum ein wenig umgeschaut? Dann ist dir vielleicht aufgefallen, dass bei solchen Literaturevents das Durchschnittsalter tendenziell relativ hoch ist. Das ist schon lange so – und genau deshalb hat 2014 das Literaturhaus Basel mit Mariann Bühler ein neues Konzept ausgearbeitet, das auch jüngere Bücherwürmer ansprechen sollte. Daraus entstanden sind die Sofalesungen, die genau das halten, was der Name verspricht: Es sind Lesungen, die vorwiegend in Wohnzimmern stattfinden und bei denen entsprechend oft Sofas oder ähnliche gemütliche Sitzgelegenheiten involviert sind.
Anfangs waren das monatliche Events in Basel. In den guten Stuben von Privatleuten wurden Debütromane und Lyrikerstlinge besprochen, bevor beim gemeinsamen Apéro geplaudert werden konnte. Und dann ging es plötzlich ganz schnell. Das Konzept kam so gut an, dass Mariann Bühler schon bald in andere Regionen expandieren konnte und nach einer Weile wurde aus der Lesereihe ein eigener Verein. Und nun werden eben ganze zehn Jahre Sofalesungen gefeiert, in denen ganz viele mittlerweile berühmte Schreibende auf Sofas in der ganzen Schweiz gesessen sind und dabei teilweise zum ersten Mal ihre Bücher präsentieren konnten.
Sofalesungen
Sonntag, 17. November, 17 Uhr mit Selma Kay Matter (ausverkauft)
Sonntag, 26. Januar, 17 Uhr mit Dinah Wernli
Sonntag, 23. Februar, 17 Uhr mit Laura Leupi
Die Lesung am 17. November knüpft an die allererste Sofalesung an und findet – wie damals – im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel statt. Die Plätze, um Selma Kay Matters «Muskeln aus Plastik» zu lauschen, sind weg wie «warme Weggli» und alle schon ausverkauft. Aber auch fürs nächste Jahr ist das Team schon wieder an der Programmplanung. So kommen zum Beispiel im Januar Comicfans auf ihre Kosten, wenn Dinah Wernli ihre Graphic Novel «Louise» vorstellt. Und auch für alle, die sich noch nicht ganz sicher sind, ob ihnen Lesungen überhaupt gefallen, haben die Sofalesungen etwas zu bieten. Schliesslich gibt es am Schluss immer einen Apéro!