Das Junge Theater Basel ist mit einem neuen Stück am Start: Die Inszenierung von «Untitled [2020]» stammt vom queerfeministischen Theaterkollektiv Henrike Iglesias. Thema ist das Bild der Frau. Lächelnd, hübsch, lasziv. Oder eben: Endlich einmal ehrlich.

Wenn das Junge Theater Basel mit einem neuen Stück am Start ist, kannst du ohne zu wissen, um was es geht, getrost ein Ticket reservieren. Spannend und unterhaltsam wird es nämlich auf jeden Fall. Wenn dann auch noch das Kollektiv Henrike Iglesias seine Finger im Spiel hat, kann sowieso nichts mehr schiefgehen. Sofern du bereit bist, dich mit feministischen Themen zu befassen. Dir ungeschönte Tatsachen ins Gesicht brüllen und Finger in tiefe Wunden bohren zu lassen.

#Untitled3.jpg

In «Untitled [2020]» machen sich sechs junge Schauspielerinnen auf die Suche nach einem neuen Frauenbild, einer neuen Geschichte. Es wird nämlich Zeit, die Jahrhunderte des Schön-Aussehens, des taktvollen Schweigens, des verlegenen Lächelns und des stillen Leidens zu beenden. Und dies gerade heute, wo die Damenwelt mehr denn je faltenfrei gefilterte Selfies mit Schmollmund und perfekt geplättetem Haar von sich ins Netz stellt. Jedes Bild ein vermeintliches Zeichen von Glück, Gesundheit und erfülltem Leben. Doch sind das wirklich die Versionen von uns, die wir mit der Welt teilen wollen?

Die Antwort lässt sich erahnen: Vermutlich nicht. Doch wie und womit füllen wir dann die Räume? Selbstportraits haben Potenzial. Emanzipatorisches, empowerndes, politisierendes. Das Stück ruft zur gemeinsamen Revolution auf. Und dies ganz bestimmt auf überraschende, erfrischende und tiefsinnige Art und Weise.

«Untitled [2020]» feiert am 15. Februar Premiere. Die ist allerdings bereits ausverkauft. Für die weiteren Vorstellungen bis Ende April kannst du online Tickets reservieren. Der Eintritt kostet 25 Franken.

#Untitled1.jpg