Eigentlich suchte Nora Gysin lediglich ein paar schöne Möbel für ihre WG mit Tizian Aellig. Sie fand dann jedoch weit mehr, als in eine einzige Wohnung passte. Und überdies entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Formsprache des Mid-Century, dem Stil, der sich durch klare Linien, sanfte Kurven und geometrische Formen auszeichnet. Bis heute – fast 10 Jahre später – liebt Nora das moderne Design von den 1930er bis in die 1970er Jahre. «Ich suche die Stücke in ganz Europa zusammen, vieles finde ich in Skandinavien», erzählt sie und blickt in den luftigen, hellen Raum, als könnte sie ihr Glück noch gar nicht richtig fassen: Endlich kommen ihre Trouvaillen zur Geltung, bekommen den Platz, den sie verdienen, anstatt bloss im dunklen Lager auf neue Besitzer zu warten.
Wenn Nora Zeit findet, geht sie gerne in Brockis oder stöbert auf Flohmis. «Ich finde da aber nicht mehr so viele gute Sachen wie früher», erklärt sie. Darum ist sie heute vor allem online auf der Suche oder bekommt Angebote von Privaten. «Besonders gerne mag ich schwedische Keramik und schwedisches Glas.» Doch wie ist es nun zu sella studio gekommen? Die WG mit Tizian war längst eingerichtet, Nora hatte sich bereits viel Wissen und Erfahrung im Umgang mit Vintage-Möbeln angeeignet, als sie mit Tizian an einem Tisch sass und darüber sinnierte, wie ein eigener Online-Shop heissen könnte. Die Entscheidung fiel auf «sella», den lateinischen Begriff für «Stuhl». Seit 2017 gibt es die sella-studio-Website mit integriertem Shop nun bereits.
Auch Tizians Herz schlägt bereits seit vielen Jahren für die Kunst. Und weil seine Bilder perfekt zum Sortiment von sella studio passen, lancierten die beiden den aktuellen Pop-up gemeinsam. Ganze vier Bilder hat Tizian eigens für den grossen Raum an der Schifflände gemalt. Und die wirken, als müssten sie zwingend in dieser Umgebung, über der perfekt intakten Hans Wegner Kommode, neben dem schmucken Barwagen aus den 60er Jahren und den Marcel Breuer Stühlen hängen. Tizians Umgang mit Form und Farbe ist jedoch dermassen klar und reduziert, dass sich seine Kunst problemlos auch in andere Settings integrieren lässt.
So bleibt eigentlich nur noch eins: Besuch den Pop-up und fühl die herrlich grossstädtischen Vibes, den die beiden an diesen Ort gezaubert haben. Und: Hab keine Hemmungen, mit Nora und Tizian ins Gespräch zu kommen! «Ich erzähle sehr gerne die Geschichten und Hintergründe, die ich zu den einzelnen Stücken weiss und finde es einfach toll, wenn sich Menschen mit mir dafür begeistern können», so Nora. Tizian arbeitet derzeit von sella studio aus an neuen Werken. Wer weiss, vielleicht darfst du ja einen Blick hinter den Vorhang werfen…
sella studio Pop-up
Voraussichtlich bis Ende Februar an der Marktgasse 4 (ehemals Nespresso).
Offen von Montag bis Freitag, 11 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11 bis 18 Uhr. Sonntagsverkauf am 17. Dezember von 13 bis 18 Uhr.