Fast wie ein Adventskalender: Wir lassen uns von unserer Quarantäne-Wundertüte regelmässig mit lokalen Produkten überraschen. Heutige kleine Sünde: der Nusslikör von Noos.

So ein Adventskalender ist schon was Magisches. Jeden Tag eine kleine Überraschung. Bis zum grossen, freudigen Tag. In der Hoffnung, dass wir nicht bis Weihnachten in der Quarantäne hocken, haben wir uns was ausgedacht: Wir bestellen uns regelmässig Basler Produkte, lassen uns von ihnen überraschen und basteln, wenn möglich, gleich noch was Tolles draus. Heute aus dem Wundertütli gezogen haben wir den Tessiner Nusslikör von Noos. Wieso die Nüsse barfuss gepflückt werden und wie man Noos am besten geniesst, erfährst du im Interview mit Produzent Yves Branchi.

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Yves, du hast deinen regulären Job vor vier Jahren an den Nagel gehängt, um einen Walnusslikör zu produzieren. Wie kam's und wo warst du vorhin tätig?

Nach meinem BWL-Studium war ich in einem grossen Lebensmittelkonzern in diversen Marketing- und Verkaufsabteilungen tätig. Meine innere Stimme riet mir aber schon immer zu einer selbständigen Tätigkeit. Genussmittel faszinieren mich seit eh und je, und so habe ich 2016 mit der Idee für Noos den Schritt in die Selbständigkeit gewagt.

Wieso hast du ausgerechnet mit einem Walnusslikör gestartet?

Meine Mutter lebt noch immer im Tessin und produziert seit Jahrzehnten jedes Jahr ein paar Liter Nocino (Nusslikör), damit unsere Familie die langen Wintermonate durchsteht. Nocino ist ein fantastischer Likör, reich an Geschichte. Aber irgendwie gilt er als ein bisschen verstaubt. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, diesen Traditionslikör neu zu beleben und ihn auch in der Cocktailszene zu etablieren. Ganz nach dem Motto «Make Nocino great again!» (lacht)

Einer Sage nach werden die Nüsse für den Nocino von barfussen Frauen gepflückt. Ist das wirklich wahr?

Ja, das machen wir tatsächlich noch so! Einen Teil der Nüsse pflücken wir aber auch am Tag, sonst würden wir nie die Menge kriegen, die wir brauchen. Besonders magisch ist die kürzeste Nacht des Jahres, normalerweise vom 21. auf den 22. Juni: Bei Sonnenutergang brechen wir auf, um gemeinsam mit «Hexen» des Familien- und Freundeskreises, mit Stirnlampen und Leitern ausgestattet, auf den mystischen Tessiner Hügeln die grünen Walnüsse zu pflücken. Laut römischen Überlieferungen sollen das die Heiden bereits vor Jahrtausenden so gemacht haben. Natürlich sind wir dabei immer barfuss! In jeder Flasche sind somit auch Nüsse drin, welche wir in der Nacht der Sommersonnenwende gepflückt haben.

Wann ist der beste Moment, um ein Gläschen Noos zu geniessen, wie trinkst du ihn am liebsten?

Ich persönlich trinke Noos am liebsten nach dem Essen mit einem guten Espresso. Das ist einfach perfetto!

Aber natürlich stosse ich auch gerne mit Freunden damit an, um die schönen Dinge des Lebens zu zelebrieren. Zudem schmeckt Noos im Sommer auch auf Eis sehr erfrischend.

Im Eiskaffee schmeckt er bestimmt auch köstlich? Oder hast du uns sonst noch eine Rezeptidee?

Kaffee und Noos passen wirklich perfekt zusammen. Die talentierten und kreativen Basler Barkeeper haben schon Verschiedenstes mit Noos zusammen gemixt und fantastische Cocktails damit kreiert. Auf meiner Webseite habe ich alle spannenden Rezepte publiziert. So kann sich zuhause jeder inspirieren lassen.

Noos eignet sich übrigens auch zum Kochen und Backen. Einer meiner Kunden hat beispielsweise einen Noos-Jus für sein Rehrückenfilet entwickelt, um es in seinem Restaurant anzubieten. Über Vanilleglacé oder im Tiramisù schmeckt Noos ebenfalls bombastisch!

Auch wenn aktuell nicht die beste Zeit ist für Pläne: Sind in Zukunft abgesehen vom Limoncello noch weitere Produkte geplant?

Für mich bietet sich die aktuelle Situation perfekt an, um endlich neue Pläne zu schmieden. Neben Noos und Sciur Limun, mein Limoncello auf Tessiner Grappa-Basis, habe ich momentan eine weitere fixe Idee im Kopf. Ich sage aber noch nichts dazu!

Warum sollten wir in der momentanen Krise noch mehr geniessen (und trinken)?

Der Genuss eines feinen Schnäpslis wirkt für mich wie eine Meditation. Man lehnt sich zurück, lässt sich von Aromen in andere Welten transportieren. Genuss sollte uns auch zur Dankbarkeit bewegen: Trotz aktueller Krise können es sich die meisten von uns immer noch leisten, einen feinen Likör zu geniessen. Das ist nicht selbstverständlich.

Wie empfindest du als Tessiner die Genuss- und Trinkkultur der Basler?

In Basel ist viel mehr los als im Tessin. Die Barszene hier ist viel kreativer, auch wenn gewisse Gastronomen im Tessin mit neue Konzepten aufholen. Was mir in meiner neuen Heimat etwas fehlt, ist die Spontaneität: Hier plant man bereits drei Wochen vorher, dass man sich mit dem Kolleg XY Ende Monat trifft, um Whisky zu trinken. (lacht)

Dein persönlicher Tipp gegen den Koller zuhause?

Wir haben in der Schweiz das Glück, dass wir ins Freie gehen können. Wenn ich den Koller habe, gehe ich in den Wald. Dort tanke ich Energie und verschaffe mir eine klare Sicht der Dinge. 

Auf was freust du dich am meisten in der «Nach-Corona-Zeit»?

Am meisten freue ich mich auf Umarmungen mit Freunden und der Familie! Ich vermisse es aber auch, ins Restaurant zu gehen oder in einer unserer tollen Bars einen Cocktail zu geniessen. Ausserdem freue ich mich auch auf die verschiedenen Messen, wo ich meine Produkte ans Publikum bringen kann, das liebe ich! 

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Noch bevor Yves uns seine Cocktail-Tipps verraten hat, habe ich was ausprobiert. Eine Anlehnung an den Espresso Martini, den ich so sehr liebe:

Espresso Noosini

4cl Rum

2cl Noos

1 Espresso

1 Spritzer Agavensaft (wer’s gerne süsser mag, nimmt etwas mehr)

Alle Zutaten in einen Shaker geben, mit Eis auffüllen und kräftig schütteln. Perfekt an einem heissen Frühlingstag!

Übrigens: Die Lieferung von Noos ist aktuell gratis, wenn du über den Webshop bestellst. Auch Aktienmühle at Home bringt dir den feinen Nusslikör bis vor die Tür.

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