Begonnen haben sie mit 6, heute sind es stattliche 340 Gins, dazu einen hauseigenen Signature-Gin. Die schmucke Bar @Barfly in der St. Johanns-Vorstadt hat sich seit Eröffnung vor fünf Jahren kontinuierlich einen Namen gemacht. Das liegt einerseits an der herzlichen Gastfreundschaft des Inhabers und Gründers Zoki, sowie an Eliane, welche ihn schon fast seit Beginn unterstützt. Seit drei Jahren ergänzt Fabienne das eingespielte Team und zusammen teilen sie ihr versiertes Wissen rund um den weltweit beliebten Wacholderschnaps mit ihrer Kundschaft. Es sind nicht nur Spirituosen, welche sie anbieten. Als klassische Bar verfügen sie auch über Wein und Bier, wobei Zoki von Anfang an wichtig war, dass das irische Guinness Bier auf keinen Fall fehlen durfte. Dies hat sich längst bei den Expats herumgesprochen. Dem hohen Stellenwert des Guinness Biers liegt dabei auch eine eigene Geschichte zugrunde.
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Von der klassischen Cocktail-Bar auf Kreta zur spezialisierten Gin-Bar in Basel
Zoki kommt aus Ex-Jugoslawien, ist aber auf der Insel Kreta aufgewachsen. Im Alter von 19 Jahren stand er dort zum ersten Mal hinter einer Bar. Auf Kreta, vor allen Dingen bei den englischen und irischen Touristen beliebtes Feriendomizil, fanden diese ihr geliebtes Guinness in praktisch jeder Bar. Für Zoki war das Bier somit nicht mehr wegzudenken und bevor er die Barfly im Februar 2015 eröffnete, arbeitete er in Basel an einem Ort, an welchem das Guinness Bier ebenfalls prominent zum Standardangebot gehört: im @Mr. Pickwick Pub. «Nach einer gewissen Zeit sehnte ich mich nach ruhigerer Kundschaft. Ich wollte weg vom Trubel und dem Party-People in der Steinenvorstadt, hin zu einer klassischen Bar mit seriöserer Kundschaft», erzählt mir Zoki.
«Ich wollte weg vom Trubel und dem Party-People in der Steinenvorstadt.»
«Wie lange bist du denn eigentlich schon in Basel und wie hat es dich hierher verschlagen?», möchte ich wissen. Zoki schmunzelt: «Ich bin seit 15 Jahren hier. Es war eine Sommerliebe auf Kreta, welche mich hierher geführt hat. Die vier Jahre zuvor führte ich dort eine klassische Cocktail-Bar.»
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Auf die Entstehung seiner heutigen Trend-Bar Barfly angesprochen erzählt mir Zoki: «Meine Zeit im Mr. Pickwick Pub hat sicher zu diesem Schritt beigetragen. Ich träumte allerdings schon immer von einer eigenen klassischen Bar, deren Interieur ein wenig im Pub-Style daherkommt», schwärmt Zoki. Mit der dunkleren aber trotzdem nicht düsteren Farbgestaltung und den Lederhockern und Sitzbänken hat er dies auch perfekt umgesetzt. Äusserst gut sogar, leuchtet das riesige Angebot an Gins doch doppelt so stark hervor. Das Interieur der Bar wurde mit viel Liebe und einem stilsicheren Auge gestaltet. Schöne Vintage-Gegenstände wie ein altes Telefon oder ein Radiotransistor geben der Barfly noch einen leichten Touch von Old School.
Ein Gin so lieb wie ein eigenes Kind
«Zoki, deine Einrichtung gefällt mir sehr, da hast du wirklich ein charmantes kleines Bijou geschaffen», lasse ich ihn wissen. «Vielen Dank, ja, ich wollte etwas Persönliches schaffen und auf keinen Fall steril daher kommen», sagt Zoki und fährt fort: «Wir sind rein von der Gegebenheit der Lokalität her etwas eingeschränkt, aber du wirst staunen, denn mit den begehrten acht Aussensitzplätzen fasst die Barfly insgesamt 50 Personen. Es hätte eigentlich Platz für mehr, mit der Umsetzung der Sicherheitsvorkehrungen im Rahmen der Corona-Virus Verordnung verkleinerte sich die Anzahl allerdings. Da wir auch keine Menükarten mit unserem Angebot auflegen dürfen, mussten wir kreativ werden.»
«Ich wollte etwas Persönliches schaffen.»
«Kurzerhand entschieden wir uns für einen Screen, auf welchem unser gesamtes Angebot im Loop läuft», erklärt Zoki. Die Gestaltung kommt von Eliane, welche sonst als Freelance-Grafikerin arbeitet. Eliane hat aber nicht nur dies gestaltet, sondern auch das Logo, die Verpackung und die Etikette des hauseigenen «Basel Dry Gin Barfly». Diesen lassen wir seit zwei Jahren nach eigener Rezeptur in der Destillerie Zeltner in Dornach herstellen. Wir produzieren nicht viel, aber es ist mal ein Anfang. Es macht unglaubliche Freude, es ist wie ein eigenes Baby, welches das Angebot der Bar ergänzt», schwärmt Zoki. Ihr Gin ist ausschliesslich bei ihnen in der Bar zu erwerben und ist mit verschiedenen Pfeffersorten und einer leichten Grapefruit-Note versetzt. Serviert wird er mit einer Zeste Grapefruit.
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«Die Grapefruitnote kommt vor allen Dingen mit dem Tonic wunderbar hervor», erklärt mir Eliane. «Obwohl ich sonst keinerlei Light-Produkte konsumiere, finde ich, dass vor allen Dingen die Pfeffer-Aromen des Barfly-Gins mit dem Light-Tonic am besten zur Geltung kommen. Das ist aber sehr persönlich, mir gefallen die pfeffrigen Gins einfach am besten.» Die Arbeit in der Barfly mache auch Fabienne, welche zurzeit noch studiert, sehr viel Spass. Es sei eine schöne Abwechslung und man eigne sich ein grosses Wissen an, erzählt sie mir.
Horizont-Erweiterung für Gewohnheitstiere
«Was sind die ausgefallensten Gins welche ihr führt?», möchte ich wissen. «Da gibt es so einen Black Gin aus Neuseeland. Der ist dunkelviolett und sehr fruchtig. Oder einen belgischen mit Schokolade, sowie einen, der salzig schmeckt», klärt mich Eliane auf und fährt fort: «Bei Gin ist es anders als bei Wodka, Rum oder Tequila, welche alleine oder einfach mit Eis getrunken werden können. Gin muss zur Entfaltung seiner Aromen fast zwingend mit Tonic konsumiert werden. Das ist allerdings eine kleine Herausforderung – wir haben mindestens ein Dutzend verschiedener Tonics im Angebot», schmunzelt Eliane.
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«Und was wird am meisten bestellt?», möchte ich weiter wissen. «Die klassischen Sorten, respektive diejenigen mit der klassischen Wacholder-Betonung sind am beliebtesten.» Damit man aber nicht immer nur dasselbe bestellt, bietet die Barfly das Gin-Tasting-Board an. Für einen fairen Preis kann man sich durch vier verschiedene Gins à 2cl mit Garnitur und Tonic durch degustieren. «Das hat schon Einigen ganz neue Horizonte eröffnet und anders wählen lassen», erklärt mir Eliane verschmitzt. Erfreulich sei, dass die Sensibilisierung der Leute für den Gin-Genuss ganz unterschiedlicher Sorten wächst. «Und welches ist dein Lieblings-Gin?», frage ich und wende mich wieder an den Chef. «Ich bin Old School», lacht Zoki, «natürlich koste ich kontinuierlich unsere Neuzugänge, aber bis jetzt gefallen mir die klassischen, wie der King of Soho London Dry Gin und der Cotswolds Dry Gin am besten.»
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Und zu guter Letzt: «Wie bist du eigentlich auf den Namen der Bar gekommen?», nimmt es mich Wunder. «Ach, da ist Bukowski schuld!», lacht Zoki: «Seitdem ich den gleichnamigen Spielfilm von 1987 das erste Mal gesehen habe, dessen Drehbuch der Kult-Schriftsteller Charles Bukowski geschrieben hat, war mir klar, dass meine Traum-Bar mal so heissen würde.»
Übrigens, das Team der Barfly arbeitet zurzeit noch an neuen Projekten. Verraten werden darf zwar noch nichts – für eine Überraschung soll aber gesorgt sein.
Vielen Dank euch für den spannenden Einblick und viel Erfolg weiterhin!