Noch bis am 10. Februar, kannst du dir im Artstübli die erste fixe Installation vom Kollektiv Hotel Regina angucken, über Holzstege balancieren und deine eigene Bünzligkeit unter die Lupe nehmen. Viel Spass bei «We accidentally made eye contact with a Mähkante in our basement»!

Was zum Geier ist eine Mähkante? Das fragte ich mich, als ich den Titel der aktuellen Ausstellung im Artstübli las. «We accidentally made eye contact with a Mähkante in our basement» heisst sie. Das Kollektiv Hotel Regina hat den Keller aufgeräumt. Und daraus Kunst gemacht. Eigentlich trifft man die Jungs ja eher draussen auf der Strasse an. Sie heizen Basler Brunnen ein, campieren auf dem Theaterplatz in einem Tomatenhäuschen, besetzen die Wartenburg oder besegeln einen Stausee. Lustige Vögel sind das also, mit gesponnenen Ideen. Überaus sympathisch und erfrischend in einer Welt, in der gefühlt alles reglementiert und mit Paragraphen zugepflastert ist. 

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Seit der Gründung vor acht Jahren ist das Kollektiv nun erstmals in einen Kunstraum gezogen. Und diese Mähkante im wilden Ausstellungstitel haben die Herren tatsächlich im Keller gefunden. Weil ich mir jedoch nichts darunter vorstellen kann, google ich und lese: «Die Mähkante trennt Rasenflächen von der Bepflanzung und ist gleichzeitig ein sauberer Abschluss.» Aha. Das sind also diese gefüdelten Betonelemente, die am Rande eines Rasens verlegt werden, damit man mit dem Rasenmäher gut drüberbolzen kann und sich sonstiges Gewächs nicht mit der Rasenzone vermischt. Ein klassisches Bünzli-Symbol also. Ausser man stellt sie auf. Denn hochkant sind es kleine Grabsteine. Und genau damit spielt das Kollektiv nun also. 

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Aber nicht nur Mähkanten sind typisch schweizerisch. Auch die kleinen Häuschen. Drum steht nun also auch das vermeintliche Tomatenhaus vom Theaterplatz in der Galerie. Darin: Jasskarten, Zweifelchips und Melkschemeli. Auch eine Jodelorgel haben die Jungs konstruiert und ein Tischschlagzeug, das dir wieder einmal sagt, was du als Schweizerin oder Schweizer nun wirklich wissen solltest. Alles in allem viel Holz (heimelig!), etliche gedrechselte Beine – auf die kann man schliesslich auch Lautsprecher stellen – und ziemlich viel zum Grinsen und Glucksen. Du kannst durch die interaktive Rauminstallation hindurch spazieren, dir angucken, wozu Mähkanten sonst noch so gut sind und dir Gedanken machen zu Heimat und Identität. Wer mag, darf auch eins jödele. Viel Spass!

We accidentally made eye contact with a Mähkante in our basement

Ausstellung von Hotel Regina im Artstübli am Steinentorbnerg 28

Noch bis am 10. Februar

artstuebli.ch / kollektiv.hotelregina

Öffnungszeiten:

Donnerstag bis Freitag: 11 – 18 Uhr

Samstag: 14 – 18 Uhr

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