«Wenn si emol nünzig Prozent vo de Wirt nämme, ka me sage, dass die 90 Prozänt zu hundert Prozänt Deppe sin!» - das sagt Heinzi Bösel im Stück «Zwei Beize-Teschter» zu seinem Kollegen Kurt Fellner. Im Österreichischen Original sind die Wirte natürlich keine Deppen, sondern Trotteln. Die Aussage bleibt dieselbe. Über 20 Jahre ist es her, als die beiden Österreicher Josef Hader und Alfred Dorfer die Tragikomödie «Indien» schrieben und damit ruckzuck berühmt wurden. Witzig und derb sind die Dialoge zwischen den beiden Berufskollegen, die in behördlichem Auftrag gemeinsam Hotels und Restaurants in der Provinz überprüfen. Zu Beginn sind die Herren nicht sehr angetan voneinander. Die Dienstreise lässt sie allerdings zusammenwachsen.
Der österreichische Dialekt der beiden schrägen Vögel wird bei der aktuellen Inszenierung vom Basalttheater zur hiesigen Mundart. Zudem kommen Lieder einer Beizensängerin hinzu und eine Wirtin, die den zwei etwas abgehalfterten Herren Paroli bietet. «Ich inszeniere das Stück nicht als Blödel oder Schwank», erzählt Regisseur Jörg Jermann «es ist und bleibt eine echte Tragikomödie. Die beiden Männer sind schräg und vor allem sehr komisch. Die junge Sängerin, welche thematisch passende Lieder von Stephan Eicher, Patent Ochsner, Polo Hofer, Gölä oder Taxi singt, bildet einen Gegenpunkt zu den beiden etwas abgehalfterten Herren».
Das Stück «Zwei Beize-Teschter» wird, zur Thematik passend, nicht etwa auf einer Theaterbühne, sondern im Restaurant Alter Zoll aufgeführt. Neben den herrlichen Dialogen und dem bissigen Witz gibt es auch melancholische, überaus berührende Töne und vor allem sehr viel lebensbejahende Heiterkeit. Noch bis am 20. Januar hast du die Möglichkeit, dir eine dieser wunderbaren Inszenierungen anzusehen, hopp!
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