«Blaggedde – Blaggedde» ertönt es seit letztem Samstag wieder aus jeder Ecke der Stadt. Die Vorfasnachtszeit hat somit angefangen. Am Spalenberg wird die Vorfreude auf die «drey scheenschte Dääg» traditionell bereits einen Tag vor dem Start des Blaggedde-Verkaufs eingeläutet: mit der Première vom Pfyfferli! Das Bijou der Vorfasnachtszeit wird bis 18. Februar täglich im Theater Fauteuil aufgeführt.
Pink wie Barbie, gelb wie Aromat – kunterbunt wie die Fasnacht
Das Pfyfferli 2024 sprüht vor Spielfreude und bedient sich gekonnt einem regionalen, nationalen und internationalen Talk-About nach dem anderen. Dem Publikum wird dabei – in positiver Weise – einiges abverlangt. Mal kann man laut und herzhaft vor sich hin lachen, mal ist man schlicht und einfach beeindruckt ab dem feinen und intelligent verpackten Wortwitz, mal wird einem «fadegrad» der Spiegel vorgehalten – und mal bleibt einem ab der bitterbösen Pointe eines Rahmestügglis oder Schnitzelbanggs das Lachen im Halse stecken. Wenn das Pfyfferli 2024 einen roten Faden hat, dann ist es das wohltuende, nervenkitzel-ähnliche Gefühl, immer wieder von neuem überrascht zu werden.
Es ist der Mix aus leichten und schweren Themen, gesellschaftskritischen und politischen Sujets, welcher das Pfyfferli so sehenswert macht. Vom Sommerblockbuster «Barbie» und dem Lieblingsgewürz der Schweizer, Aromat, über die Herausforderungen einer auf eine einzige Person zusammengeschrumpfte lokale Zeitungsredaktion, Chat GPT, LGBTQ bis hin zur scheinheiligen Neutralität der Schweiz. Das Ensemble schlüpft dafür in eine Rolle nach der anderen und beweist – spielend, singend, tanzend – enorm hohe Qualität.
Maximal lustig und treffsichere Pointen
Nach einem Jahr Pause steht beispielsweise Caroline Rasser wieder mit ihrer Paraderolle als Dame vom Daig auf der Pfyfferli-Bühne und erzählt in charmant-überdrehter Manier davon, wie ihr Hündchen Alain gerne «e Gaggeli vorem Läderach sym Lädeli» macht. Derweil gibt Roland Herrmann den hemdsärmligen Stammtisch-Fasnächtler, der umwerfend-komisch und dennoch herrlich-authentisch die künstlerische Arbeit eines Laternenmalers beschreibt («s Maximum!«). Sackstark ist ebenfalls die Gesangseinlage von Ronja Borer, Smadar Goldberger und Caroline Rasser zur Musik der 2023 verstorbenen Tina Turner mit einem Baseldytsche Text, der es in sich hat.
Das Pfyfferli zeigt einmal mehr, wie Vorfasnacht geht, spürt auf kabarettistisch-humoristische Weise den Zeitgeist auf und lässt – mal laut und komisch, mal leise und nachdenklich – das letzte Jahr Revue passieren. Die Schnitzelbängg Doggter FMH, Dr Spitzbueb, Heiri, Singvogel und Tam Tam (jeweils zwei Bängg pro Vorstellung) sorgen für weitere Lacher der Spitzenklasse, die Pfyffer (Pfyfferli-Pfyffer) und Tambouren (Chriesibuebe, Bâsilicum und PiSDiG) sowie Bettina Urfer am Klavier zeichnen für die wunderbare musikalische Abwechslung und Begleitung verantwortlich.
Pfyfferli 2024
Theater Fauteuil
Vom 5. Januar bis 18. Februar 2024
Tickets
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Ensemble
Ronja Borer, Smadar Goldberger, Caroline Rasser, Philipp Borghesi und Roland Herrmann.
Alternativbesetzungen: Ida-Lin Hübscher, Andrea Pfaehler, Noemi Schaerer, Balz Aliesch und Dany Demuth.
Schnitzelbängg
Doggter FMH, Dr Spitzbueb, Heiri, Singvogel und Tam Tam (jeweils zwei Bängg pro Vorstellung).
Pfyffer
Pfyfferli-Pfyffer
Tambouren
Chriesibuebe, Bâsilicum und PiSDiG
Die Theater Fauteuil, Kaisersaal und Tabourettli am Spalenberg sind seit der Gründung 1957 eine der führenden Schweizer Adressen für Kabarett, Comedy und Dialekttheater.