«Die grösste Herausforderung ist nicht, Qualität zu bringen, sondern Qualität zu halten», sagt Tobi mit einer Überzeugung, die stellvertretend für die engagierte und herzhafte Arbeitsweise der beiden langjährigen Freunde steht. Es ist keinesfalls bloss eine lernbuchmässige Floskel, sondern eine ernst gemeinte Motivation der beiden Gastgeber, als unabhängig geführter Betrieb in der Basler Gastro-Szene Fuss zu fassen. Nach anderthalb Jahren können sich die beiden getrost auf die Schulter klopfen, denn dieses Ziel wurde mehr als erreicht.
Zurück zum Ursprung
Auch am Tag unseres Interviews ist das Kuni & Gunde sehr gut besucht. Das Publikum: komplett durchmischt. Von der jungen, alternativen Studentin, die einen Kaffee trinken kommt, bis zum eleganten Anzugsträger, der hier seine Mittagspause verbringt, ist alles dabei. Die hölzernen, von Hand gezimmerten kleinen Tischchen schaffen eine einladende Atmosphäre, die irgendwie bei allen gut anzukommen scheint. Viele davon sind Stammgäste, die keinen Ort der Anonymität suchen, sondern einen Ort, an dem man als Gast wahrgenommen wird. «Der persönliche Austausch am Tisch ist uns wichtig», sagt Tim, während er eine Stammkundin, die gerade Platz genommen hat, mit Namen begrüsst. Tobi übernimmt das Wort und fügt hinzu: «Wir möchten nicht nur Getränke servieren, sondern die Beziehung am Tisch pflegen. Ich glaube, damit können wir uns von anderen Betrieben abheben.» Zurück zum Ursprünglichen eben. Wenn das Klappern der Laptop-Tastatur von herzhaftem Lachen übertönt wird und das sekundenschnelle Scannen sämtlicher Social-Media-Plattformen durch echte, tiefe Gespräche ersetzt wird, dann entstehen echte Begegnungen und persönliche Kontakte. Diese Form von Gemeinschaftskultur möchten Tim und Tobi fördern: «Wir glauben fest daran, dass in einer Welt voller Technologie und Bildschirme nichts wichtiger ist als die Freude, die wir in der Gesellschaft unserer Mitmenschen finden.»
Herzlichkeit geht durch den Magen
Von Anfang an setzten Tim und Tobi auf ihre besonderen Kreationen belegter Brote. Inspiriert von den in Kopenhagen geborenen Smørrebrød werden die sogenannten Bunten Brote von Kuni & Gunde stets mit frischen, saisonalen und regionalen Zutaten zubereitet. Durch das Feedback der Gäste entstehen dabei immer wieder neue raffinierte Kreationen, die sich weit weg von einem gewöhnlichen belegten Brötchen bewegen. Tobi fügt hinzu: «Wir haben zu jedem belegten Brot eine Geschichte mit Produkten aus der Region.»
Da wären wir wieder beim Ursprünglichen, welches sich die beiden Gastgeber so bewusst auf die Fahne geschrieben haben. Kuni & Gunde pflegt eine fast schon dörfliche Beziehung zu den benachbarten Geschäften der Schneidergasse. Die Kerzen auf den Tischen beziehen sie von Swiss Candles, das Brot von Beschle – nach Ladenschluss trifft man sich wiederum zum Feierabenddrink bei Tim und Tobi. In diesem Sinne: Cheers – auf gute Gespräche und ein lebendiges, lokales Miteinander!