Leicht versteckt, in einer ehemaligen Werkstatt im Gundeli, findest du Marc Auers fabelhafte Welt von Azibo. Ganz nach dem Motto «reduce, reuse, recycle» gibt der gebürtige Südafrikaner Gebrauchtmöbeln neues Leben.

Stühle, Tische, Schränke soweit das Auge reicht. Und mittendrin: Marc Auer. Gebürtiger Südafrikaner, Sympathiebolzen, One-Man-Show mit handwerklichem Geschick. Sein Unternehmen taufte er Azibo, was so viel bedeutet wie the whole world. Um nichts Geringeres geht’s Marc mit seinem Geschäft: «Es geht darum, dass wir nicht alles wegwerfen. Das Konzept von reduce, reuse, recycle betrifft die ganze Welt.»

Es geht darum, dass wir nicht alles wegwerfen.
Marc Auer

Mit Fingerspitzengefühl etwas Neues kreieren
Marc, der fliessend Baseldeutsch mit charmantem südafrikanischem Akzent spricht, ist mit 21 Jahren von Johannesburg, Südafrika, in die Schweiz ausgewandert – in die Heimat seines Vaters. Sein erstes Geld verdiente er als Tellerwäscher und absolvierte später eine Kochlehre. Dieser Beruf erforderte ein feines Gespür für neue Kreationen und Rezepte. «Die Grundzutaten sind immer dieselben – erst die Kombination macht aus verschiedenen Produkten etwas Einzigartiges». Genau auf dieses Gespür hat er sich verlassen, als er 2009 an einer leerstehenden Werkstatt an der Dornacherstrasse im Gundeli vorbeigefahren ist, sich in die Location mit dem grosszügigen Oberlicht verliebte und daraufhin seine Ein-Mann-Firma Azibo gründete. Das Konzept: Gebrauchtmöbeln ein neues Leben geben und individualisiert nach den Wünschen der Kundschaft neu verkaufen. «Wie beim Kochen besteht auch das Reparieren und Restaurieren aus immer denselben Grundzutaten, die erst durch eine spezifische Kombination ein neues einzigartiges Produkt entstehen lassen. Ich schleife, säge, male, öle, tausche die Füsse eines Tisches oder Schrankes aus, gestalte den Innenausbau eines Möbelstücks neu – stets nach den Wünschen meiner Kundinnen und Kunden.»

Qualität ist immer reparierbar
Sowohl beim Ankauf von Gebrauchtmöbeln als auch beim Wiederverkauf konzentriere er sich auf die Basis-Elemente einer jeden Wohnung wie Tisch, Schrank, Stuhl, Sofa, Kommode. «Also jene Produkte, die man zum Leben braucht. Alte Möbel, die in echter Handwerksleistung hergestellt wurden, haben auch heute noch eine enorme Qualität und sind fast alle reparier- und restaurierbar», sagt Marc und schaut sich begeistert in seinem Fundus um. Hier gibt’s nichts zwei Mal. Hier hat alles eine Chance auf ein neues Leben.

Konsum ist ok, aber ein übermässiger Konsum von Produkten, die man nicht braucht oder nach kurzer Zeit aufgrund mangelnder Qualität wieder wegwirft, ist unnötig.
Marc Auer

«Versteh mich nicht falsch», meint Marc, «Konsum ist ok, aber ein übermässiger Konsum von Produkten, die man nicht braucht oder nach kurzer Zeit aufgrund mangelnder Qualität wieder wegwirft, ist unnötig.» Wer kann dem Mann da schon widersprechen. Wir gehen davon aus, dass wir bei ihm zuhause nur wiedergebrauchte Möbel vorfinden? «In meiner Wohnung ist alles reused», betont Marc – und gibt dann schmunzelnd zu: «Ok, Sofa und Bett sind neu gekauft – das hätte meine Frau sonst nicht mitgemacht.»

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