Ein Apéro ohne Prosecco? Ein Fussballmatch ohne Bier? Ein Mehrgangmenü ohne Wein? Schwer vorstellbar. Alkohol gehört dazu. Ist soziales Bindemittel, Entspannungshelfer, Genuss – und glorifiziertes Kulturgut. «Zu Vino sag ich nie ‘no’», flachsen Weinliebhaber gerne. Mit einem Augenzwinkern nannte der Lebensmitteltechnologe Maximilian Näf sein alkoholfreies Getränk daher «Nino». Er war noch keine 30, als ihm klar war, dass man auch ohne Alkohol den Freuden des Lebens gegenüber aufgeschlossen sein kann, dass es jedoch akut an charakteristischen Alternativen mangelt. «Egal aus welchen Gründen jemand keinen Alkohol trinken mag – es sollte doch trotzdem ein Getränk zum Anstossen geben, das cool aussieht und die Geschmacksnerven herausfordert», findet Max.
Egal aus welchen Gründen jemand keinen Alkohol trinken mag – es sollte doch trotzdem ein Getränk zum Anstossen geben, das cool aussieht und die Geschmacksnerven herausfordert.»
Getränk einer neuen Kategorie
In anderen Ländern ist man diesbezüglich bereits sehr viel weiter. Sogenannte Wine Proxys (Stellvertreter für Wein) gibt es in den USA oder in Skandinavien in zahlreichen kreativen Kombinationen. Auch Max hat lange getüftelt und ganz rudimentär mit Kombucha-Mischungen in der eigenen Küche begonnen. «Mit hat geholfen, dass ich früher Craft-Beer gebraut habe und es mir dadurch gewohnt war, Dinge auszuprobieren. Dennoch, die ersten Getränke, die ich Freunden zum Degustieren anbot, schmeckten wie ein nasser Hund!» Irgendwann ist Max weggekommen von der Kombucha-Säure. Heute arbeitet er mit Verjus, dem Saft unreifer Trauben. Basis der Getränke sind Tees wie Grüntee und Verveine Tee, hinzu kommen Kräuter, Gewürze und Fruchtsäfte.
Wir wollen nichts imitieren. Nino ist ein neues Produkt einer neuen Kategorie. Darauf muss man sich einlassen.
Es ist 11 Uhr vormittags, als er eine Flasche Charly öffnet, einen der drei Nino-Sorten, die es derzeit auf dem Markt gibt. Der Korken ploppt, der Charly sprudelt im Glas. Prickelt im Mund so schön wie Prosecco, schmeckt im Gaumen harmonisch fruchtig, schreit im Kopf nach mehr – alles ohne ein Promillchen Alkohol. Ein wahrer Aha-Moment ist das für mich, die ich in den letzten Monaten mit entalkoholisierten Weinen vor allem Oje-Momente hatte. Der feine Unterschied: Im Gegensatz zu einem 0%igen Wein wird dem Nino der Alkohol nicht entzogen; er wird von Anfang an ohne Alkohol aufgebaut. Ihm fehlt nichts und das schmecke ich.
Kein Wein und trotzdem erwachsen
Dennoch: Nino ist kein Wein und will es auch nicht sein. «Mir ist wichtig, dass man sich dessen bewusst ist», erklärt Max. «Wir wollen nichts imitieren. Nino ist ein neues Produkt einer neuen Kategorie. Darauf muss man sich einlassen. Nur die Charakteristika sollen an Schaumwein erinnern. Das Säurelevel, das Fruchtaroma, der Körper. Wir möchten ein geschmacklich anspruchsvolles, komplexes Getränk servieren. Keinen zuckerigen Softdrink, keine fancy Limonade, sondern einen vielschichtigen Begleiter zum Anstossen und Apéröle.»
Gemeinsam mit seinem Jugendfreund und NINO-Mitgründer Mudi el Saghir arbeitet Max an weiteren Produkten. Begleitet von einem französischen Weinsommelier sollen neben den drei prickelnden Nino-Varianten Lily, Ruby und Charly künftig auch stille Produkte als klassische Essensbegleiter auf den Markt kommen. Alles für den komplexen, vollen Geschmack und das sinnliche Ritual des gemeinschaftlichen Anstossens, aber ohne böses Erwachen am Tag danach. «Einen nehm’ ich noch!», möchte ich jubeln, ein kleines Suchtpotential hat wohl auch er.
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Kuni & Gunde
Le Rhin Bleu
Zum Kuss
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Concordia
Matt & Elly
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Banks (Les Trois Rois)
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Paul Ullrich
Wild Wines
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