Es ist laut, wenn man die neue Trendsporthalle Basel im ehemaligen Gondrand-Gebäude an der Uferstrasse 70 betritt. Auf dem Skatepark donnern gerade rund zwanzig kleine und grosse Skaterinnen und Skater sowie Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer über die hölzernen Rampen und Pipes, testen ihre neuen Tricks an Treppengeländern und anderen spielerischen Hindernissen. Mittendrin: Oli Bürgin, Präsident des Vereins Trendsport Basel, Skatepark-Bauer und -Designer und selbst mehrfacher Europameister im Skaten. Er grinst zufrieden. Ist der Geräuschpegel hoch, dann ist das ein gutes Zeichen für ihn, Betriebsleiterin Karin Bleile und das ganze Team, welches der regionalen Skater-Szene ein Zuhause gibt. «Die Eröffnung vor genau einem Jahr hätte nicht perfekter ausfallen können», erinnert sich Oli. «Als wir die neue Halle im November 2024 eröffnet haben, wurde Basel von massiven Schneemengen überrascht. Das Bedürfnis nach einer neuen Indoor-Halle war dadurch riesig.»
«Hier denkt niemand in Alterskategorien – man skatet einfach zusammen.»Oli Bürgin
Offen für alle
Mit einer Rollfläche von rund 1'300 Quadratmetern ist die Trendsporthalle in Basel und dem umliegenden Dreiland einzigartig. Das Angebot werde daher rege genutzt – sowohl von Anfängerinnen und Anfängern als auch von Profis, erzählt Oli. Das Alter spiele dabei keine Rolle. «Wie du siehst, denkt hier niemand in Alterskategorien – sondern man skatet einfach zusammen.» Skaten als Gemeinschaftsgefühl – eine Philosophie, welche der Verein Trendsport Basel bereits seit 25 Jahren vertritt. Der erste Skatepark wurde auf dem Areal des heutigen Stücki Centers errichtet, danach war der Verein im alten Pumpwerk der Industriellen Werke Basel, IWB in den Langen Erlen zuhause. Von 2016 bis 2024 wurde das grosse Zelt der Trendsporthalle dann an der Uferstrasse 80 aufgestellt, ehe das ehemalige Lager- und Logistikgebäude Gondrand nur wenige Meter weiter an der Uferstrasse 70 zum neuen Zentrum «U70» mit Mischnutzung umgebaut wurde. Egal ob BMX, Skateboard, Scooter oder Inline – die neue Trendsporthalle bietet hier genügend Platz, um all diese Sportarten nebeneinander ausführen zu können. Es werden Kurse angeboten, Wettkämpfe und Events veranstaltet, sowie Geburtstage gefeiert. «Der soziale Charakter der Trendsporthalle als Begegnungsort ist ein zentrales Anliegen unseres Vereins», betont Oli, der sein ganzes Leben dem Skate-Sport verschrieben hat, auch in seinen Ferien stets mit dem Skateboard unterwegs ist und einen Skatepark nach dem anderen testet. Immer mit dem Ziel, in Basel die besten Voraussetzungen für die lokale Skater-Szene zu schaffen.
«Der soziale Charakter der Trendsporthalle als Begegnungsort ist ein zentrales Anliegen unseres Vereins.»Oli Bürgin
Vorbilder, Tricks und Träume
Hin und wieder klatschen die jungen Nachwuchstalente beim Vorbeigehen mit Oli ab, wenn dieser ebenfalls mit seinem Board in der Trendsporthalle an neuen Tricks feilt. Mit seiner langjährigen Erfahrung dient er den jungen Skaterinnen und Skatern als sympathisches, greifbares Vorbild. Schliesslich existieren die meisten anderen Stars der Szene nur auf YouTube und SocialMedia, wo beinahe täglich neue Videos und Tricks gezeigt werden, die zum Nachmachen animieren. «Durch die heutigen Möglichkeiten der medialen Verbreitung ist praktisch die weltweite Skater-Szene auf dem gleichen Stand. In meinen Jugendzeiten war dies anders. Da vergingen mehrere Monate, bis es ein Video – meistens aus den USA – zu uns geschafft hat. Bis wir den neuen Trick gelernt haben, war dieser bereits wieder out», lacht Oli und widmet sich wieder dem lauten Treiben in der Halle.
Was hier gut ankommt, würde auch im Freien funktionieren. Zwar gäbe es bereits verschiedene Skate-Spots in der Stadt, wo sich die Szene treffen und miteinander skaten könne – wie beispielsweise auf dem Theodorskirchplatz –, doch über einen grösseren Skatepark im Aussenbereich verfügt Basel bisher nicht. «Ich höre oft den Wunsch nach einer Outdoor-Anlage mit Rampen und Hindernisparcours, wie wir es in der Trendsporthalle bieten. Doch dieser Standort muss erst noch gefunden werden. Die Platzverhältnisse sind bekanntlich begrenzt in unserer Stadt.» Blickt man auf die spannende 25-jährige Geschichte des Vereins Trendsport Basel zurück, scheint aber auch diese Zukunftsvision nicht gänzlich unrealistisch.