Das hätte sich der 21-jährige Basler Walter Wüthrich nicht gedacht, als er 1939, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs, von Basel über Rotterdam nach Rio de Janeiro reiste. Als er 16 Tage lang mit dem Schiff in eine unbekannte, exotische Welt unterwegs war, um dann in Brasilien als Strassenverkäufer sein Geld zu verdienen. Er hätte sich nicht gedacht, dass er einst ein erfolgreicher Unternehmer werden würde, dessen Wirken nach seinem Tod am Dreiländereck in Basel ein Denkmal in einer ehemaligen Schiffswerft erhält. Und wohl auch nicht, dass es dereinst eine Ausstellung über sein Leben und sein Schaffen geben würde.
«Zwischen zwei Heimaten Teil 2» ist noch bis Ende Dezember 2024 zu sehen. Wie bereits im ersten Teil der Ausstellungsreihe steht Walter Wüthrich im Zentrum. Beleuchtet wird seine bahnbrechende Arbeit in den 1940er Jahren, als er im Auftrag schweizerischer Industrieunternehmen in Brasilien tätig war. Zudem thematisiert die Ausstellung die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Brasilien und die Bedeutung der Swisscam – der Handelskammer Brasilien-Schweiz, die 1945 gegründet wurde und welche die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder förderte.
Es geht also einerseits um die faszinierende Lebensgeschichte eines abenteuerlustigen Baslers, der in letzter Sekunde vor dem Krieg flüchtete. Und andererseits um einen spannenden Einblick in die Partnerschaft zweier Länder, um wirtschaftlichen Austausch und um Unternehmen, die in diesem historischen Kontext eine entscheidende Rolle gespielt haben. Zudem bekommst du einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen zwischen der Schweiz und Brasilien. Sounds good? Dann nichts wie los zum Dreiländereck in das markante grüne Gebäude. Internationale Luft zu schnuppern tut immer gut!
Zwischen zwei Heimaten – Handel und Wandel
BRASILEA-Stiftung
Westquaistrasse 39
bis am 31. Dezember 2024