Der viele Regen im April und Mai hat's den motivierten, angehenden jungen Berufsleuten aus Gewerbe, Design und Kunst nicht einfach gemacht. Immer wieder mussten sie ihre millimetergenaue Arbeit auf dem Rümelinsplatz unterbrechen und auf die baldige Rückkehr der Sonne hoffen. Sobald es trocken war ging es samt Farbkessel und Pinsel wieder hochkonzentriert ans Werk. Strich für Strich, sitzend, kniend, gebückt, mit Kopfhörern in den Ohren und Sonnenbrille auf der Nasenspitze, widmeten sie sich Tag für Tag ihrem Herzensprojekt: dem grössten Asphaltkunstwerk, das die Schweiz je gesehen hat. Am 31. Mai wird es feierlich eingeweiht.

Bilder: © Daniel Bossart

Kleiner Verein – grosse Vision

Hinter dem einzigartig schönen und einzigartig aufwändigen Projekt steht der Verein Instandbelebung Rümelinsplatz VIBR. Gegründet 2014 mit dem Ziel, den Rümelinsplatz nachhaltiger zu gestalten und zu beleben, lancierte der Verein das schweizweit grösste Asphaltkunstwerk. Gemeinsam mit der Schule für Gestaltung Basel wurde im Rahmen eines Ideenwettbewerbs jenes Siegerbild ausgewählt, welches ab 8. April Stück für Stück, Millimeter für Millimeter, als kunstvolle Flächengestaltung auf dem Rümelinsplatz sowie den angrenzenden Gassen (Schnabelgasse, Münzgasse) realisiert wurde. Das bunte Siegerbild voller Wellen, Kreise und schwungvoller Linien wurde von der ursprünglichen Geschichte des Rümelinsplatzes inspiriert, der früher durch den Rümelinbach in zwei Teile geteilt war, welcher wiederum die angrenzende Rümelinsmühle per Wasserkraft antrieb. Die blaue Farbe und die Wellenlinien erinnern an den Bach, die Kreise und runden Formen an die Mühlenräder und an die durch das Wasser aufgewirbelten Blasen.

Von links nach rechts: Oliver Zenhäusern (Malermeister, Maler Zenhäusern GmbH); Susann Ziegler (VIBR, Projektorganisation); Joel Chretien (Geomatiker, Gruner AG); Max Annen (VIBR, Bauleitung)

Bilder: © Daniel Bossart

Lass dich treiben!

Wer in den vergangenen Wochen regelmässig den Rümelinsplatz überquerte, konnte der feinsäuberlichen Arbeit der jungen Lehrlinge der Malerfirma Zenhäusern aus nächster Nähe zusehen. Den Malarbeiten voraus gingen millimetergenaue Ausmessungen sowie eine aufwändige Projekt-Organisation in Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen Behörden und lokalen Unternehmen.

Nun ist das Asphaltkunstwerk beendet und ist Teil unserer Stadt. Es gehört dir – dir als neugierige und lebensfrohe Stadtbesucherin oder Stadtbesucher. Lass dich auf den bunten Wellen treiben, entdecke die umliegenden Boutiquen, Galerien und Restaurants von neuem und freue dich ab diesem inspirierenden, urbanen Kunstwerk – welches voraussichtlich bis im Frühjahr 2025 den Rümelinsplatz einkleidet, ehe dieser zwecks Totalumbau eines neues Gesicht erhält und zur zeitgemässen Flaniermeile mit mehr Aufenthaltsqualität umgestaltet wird.

Bild: © Daniel Bossart