Eines der letzten grossen Mysterien unserer Zeit ist das Sterben. Wie fühlt er sich an, dieser Übergang zwischen Diesseits und Jenseits? Bei uns zündet man eine Kerze an, öffnet ein Fenster, damit die Seele den Raum verlassen kann. Ansonsten haben wir den Tod weitestgehend aus unserem Leben verbannt. Das ist in anderen Kulturen anders, bunter, fröhlicher, festlicher. Davon erzählt die neue Ausstellung im Museum der Kulturen Basel.

Ernstes Thema kulturell-vielschichtig betrachtet

«Der Weg ins Jenseits» beleuchtet die verschiedensten Vorstellungen des Sterbeprozesses. Dabei kann es ziemlich aufwendig sein, Seelen mit den nötigen Dingen auf den richtigen Weg zu schicken. So werden den Toten zum Beispiel Amulette, Figuren, Fächer, Glocken, Instrumente, Schmuck oder Zeichnungen mit auf die letzte Reise gegeben. In China verbrennen die Hinterbliebenen Gegenstände, die die Verstorbenen mochten: Designertaschen, Schmuck, Geld, Zigaretten, Elektronika oder Süsses. Auf Bali spielen Kremationstürme, Verbrennungssärge und Effigien eine wichtige Rolle bei der Seelenreinigung, die sich über Monate hinziehen kann.

Die Ausstellung macht klar: Das Thema ist zwar todernst, hat aber auch seine farbigen und lebensbejahenden Seiten. Der in Basel lebende indonesische Künstler Eddie Hara zeichnet in seinem riesigen Wandbild «See you on the other side» ein durchaus vergnügliches Jenseits. Der Altar des mexikanischen Künstlers Pepe Villegas ist ein buntes Zeugnis des Volksfestes Día de Muertos zu Ehren der Toten jeweils am 1. und 2. November. Zum Abschluss der Ausstellung werden die Besucherinnen und Besucher mit todschöner Musik und Filmauszügen auf leichte Art und Weise ins Diesseits entlassen.