Manchmal wär’s schön, ein Vögelchen zu sein, über die Dächer der Stadt zu fliegen und auf all die Dachterrassen zu güggsle, die man von der Strasse aus niemals zu Gesicht bekommt. Die verborgenen Party-Oasen, auf denen man vermutlich niemals ein Bierchen trinken oder in eine Grillierst beissen wird, aber träumen darf man ja wohl noch. Eine Stadt von oben zu betrachten, ist sowieso enorm spannend: Da sieht man unbekannte Innenhöfe, Hinterhäuser, Gärten – ja ganze Bauten, die man noch nie gesehen hat. Oder – von ganz weit oben – wie die Strassennetze verlaufen, der Fluss, welche Gebäude, Quartiere und Grünflächen herausstechen.
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Da Basel bereits seit hundert Jahren aus der Luft fotografiert wird, ist die aktuelle Ausstellung im Stadthaus besonders interessant. Weil man eben nicht nur die Entwicklung der Stadt, sondern auch die der Bild-Technik verfolgen kann. Das älteste Bild der Ausstellung stammt von 1926. Damals wurde der erste grössere Bildflug durchgeführt, weil es in Basel eine internationale Ausstellung für Binnenschifffahrt und Wasserkraftnutzung gab. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schweiz von einem umgebauten B-17-Bomber aus fotografiert.
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Bis heute werden regelmässig solche Luftaufnahmen gemacht. Nach wie vor mit dem Flugzeug – aber seit 1995 mit einer Digitalkamera, respektive seit wenigen Jahren sogar mit einer Multiperspektivkamera, mit der sich 3-D-Luftbilder herstellen lassen. Auch Satellitenbilder werden hin und wieder verwendet. Du darfst dich bei der Ausstellung also nicht nur auf dein Quartier, die Innenstadt, den Hafen oder das Dreispitzareal von oben freuen, sondern auch auf modernste Technik. Der letzte Bildflug fand übrigens während des Lockdowns 2020 statt und zeigt die denkwürdig menschenleeren Strassen und Plätze.
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