Alleine essen ist trostlos. Deshalb gibt es in ausgewählten Restaurants der Stadt den m-eating-table. Setz dich hin, geniess dein Essen und lern dabei neue Leute kennen!

Es ist ein paar Wochen her, als mir im Restaurant zur Mägd zum ersten Mal ein schön gedeckter Tisch auffällt, auf dem auf einem Schildchen in roten Buchstaben «m-eating-table, meet and eat in company» steht. Der Kellner erklärt mir, dass dies ein Gäste-Tisch sei, an dem man – anstatt alleine an einem Tisch zu sitzen und ein Buch oder eine Zeitung zu lesen – fremde Menschen kennenlernen, gemeinsam essen und sich austauschen kann.

bildschirmfoto2017-10-18um105806_50734b33.pngTolle Idee, finde ich, und treffe mich einige Tage später mit Miss Paprika, der Gründerin des Gästetisches zum Mittagessen – natürlich in der Mägd. Zwei Jahre ist es bereits her, als ihr im Halbschlaf die m-eating-table-Idee durch den Kopf schoss. «Wie oft habe ich schon alleine in einem Restaurant gegessen und mir eine nette Gesellschaft gewünscht», erzählt sie. Mit grossem Engagement machte sie sich daher umgehend an ihr Konzept, organisierte einen Web-Auftritt, kreierte ein Logo und besuchte unzählige Restaurants in Basel, aber auch in der restlichen Schweiz, um ihre Idee zu präsentieren.

Und heute, zwei Jahre später? «Heute gibt es den m-eating-table nicht mehr nur in Basel, sondern auch in Zürich, Bern, Luzern, aber auch in Frankreich und in einem Restaurant in Wien. Aber das ist mir alles noch viel zu wenig», erklärt mir Miss Paprika, deren Feuer in den Vergangenen zwei Jahren kein bisschen nachgelassen hat. «Der m-eating-table ist eine Win-Win-Situation: Die Restaurants machen ihre Gäste glücklich und die wiederum konsumieren in Gesellschaft mehr, geben grosszügigere Trinkgelder und verbessern damit Umsatz und Auslastung. Und trotzdem», seufzt Miss Paprika, «klappt es nicht immer so, wie es mir wünsche.» Sagt’s und zupft den Kellner an der Schürze: «Der Herr, der da am Nebentisch alleine isst, haben Sie den gefragt, ob er sich zu uns an den m-eating-table setzen will?» Nein, gibt der Kellner kleinlaut zu, er habe es in der Hektik vergessen.

Miss Paprika legt die Stirn in Falten. Es gibt noch viel zu tun. Sie möchte das Personal der Restaurants schulen, noch viel mehr Betriebe für ihre Idee gewinnen. Erst kürzlich hat sie einen Kurzfilm gedreht, der die Idee hinter dem m-eating-table erklärt. Und immer wieder bekommt sie positives Feedback von Wirten und von Gästen, die ein gutes Essen in angeregter Gesellschaft an einem m-eating-table geniessen konnten. «Das motiviert mich», meint sie und lächelt. «Aber nun will ich noch einmal mit dem Wirt der Mägd reden und mich für das feine Zmittag bedanken...».

www.m-eating-table.com

m-eating1_74fce910.jpgDu hast Hunger und willst nicht alleine essen? In folgenden Basler Restaurants gibt es am Mittag und am Abend einen Gesellschaftstisch. Einfach nach dem m-eating-table fragen!