Läck, ist das schön geworden, das neue Kunsthaus Baselland! Mitten auf dem kreativ pulsierenden Dreispitzareal – zwischen HeK, Atelier Mondial, Wohn- und Gewerbebauten und der Lastwagen-befahrenen Helsinki-Strasse hat das Architekturbüro Buchner Bründler die einstige Lagerhalle für Champagner in ein Mekka für zeitgenössische Kunst umfunktioniert. Der Boden ist noch original und erzählt von herumgekarrten Paletten und zerschellten Schämpis-Flaschen. Ansonsten: Alles offen, alles hell, hohe Räume, einladend, spannende Ein- und Ausblicke – an manchen Stellen hat man Sicht in drei Ausstellungsräume gleichzeitig und obendrein sieht man noch den Himmel.
Eine kleine Oase ist dieser Ort. Kein Wunder, scheinen sich alle Beteiligten nach langen Jahren der Planung, nach zwei Jahren Bauzeit und Monaten des Umzugs über die Eröffnung wie verrückt zu freuen. Ines Goldbach schwebte am offiziellen Medienanlass sichtlich glücklich durch die Räume, beflügelt von der wunderbaren Architektur, die sich mit der Eröffnungs-Ausstellung «Rewilding» in einer Selbstverständlichkeit vereint, als wäre hier nie etwas anderes gewesen als bunte, witzige, überraschende und zum Nachdenken anregende Kunst in klug umfunktionierter alter Bausubstanz.
Kunsthausdirektorin Ines Goldbach sprüht vor Freude über das neue Haus und die wunderbare erste Ausstellung.
Zwar ist es die Architektur, die beim Eintritt ins neue Haus erst einmal für Aufsehen sorgt. Weil man hier noch nie war, ist alles «Oh» und «Wow». Bereits der überdimensionale Unterhosen-Kronleuchter von Pippilotti Rist im Foyer macht jedoch unmissverständlich klar, worum es eigentlich geht: Um dynamische, kreative Kräfte. Um neue Gedanken, gewagte Projekte, noch nicht gesehene Ausstellungen. In einer Kurzführung unterstreicht Ines Goldbach die Offenheit dieses Kunsthauses, die sich in «Rewilding» eindrücklich zeigt. Ende 20 sei die jüngste, über 80 Jahre die älteste hier zu sehende Künstlerin. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt. Mit ihren teils kritischen und in ihrer Dimension und Schönheit beeindruckenden Werken lassen sie das Kunsthaus erblühen.
Wie schön, gibt es nun noch einen guten Grund mehr, öfter durch das Dreispitz-Areal zu spazieren!